Hamburg. Stiftungen, Unternehmen und Initiativen finden bei GoVote zueinander. Hamburger sollen unerwartet mit Demokratie konfrontiert werden.

Der Aufschwung der Rechtsextremen, russische Desinformationskampagnen, allgemeine Verunsicherung angesichts multipler Krisen, wachsende globale Spannungen. Es gibt genug Gründe, den Kopf in den Sand zu stecken – aber noch mehr, jetzt ins Tun zu kommen. Schließlich steuert Hamburg auf gleich zwei Wahlen zu, bei denen die Menschen zeigen können, was ihnen wirklich wichtig ist.

Die Wahl zum Deutschen Bundestag findet voraussichtlich Ende Februar statt und die zur Bürgerschaft Anfang März. Und zur Wahl steht, das ist für das Hamburger Bündnis GoVote glasklar, diesmal nicht weniger als die Demokratie selbst. Umso wichtiger sei eine möglichst hohe Wahlbeteiligung – und dass den Hamburgern noch einmal klar wird, welchen Schatz sie da haben mit der Demokratie, finden die initiierende Alfred Toepfer Stiftung und mehr als 100 weitere Unterstützer aus Wirtschaft, Kultur, Sport, Kirchen, Verbänden und Co.

Vor den Wahlen, das heißt vor allem im Januar und Februar, will GoVote die Hamburger mobilisieren. Dabei gehe es um mehr als einen bloßen Aufruf zur Stimmabgabe.

GoVote: Hamburger Stiftungen und Initiativen stehen zusammen, weil die Demokratie zur Wahl steht

„Demokratie ist mehr als Wählen. Sie ist das Betriebssystem unserer offenen Gesellschaft“, heißt es aus der Alfred Toepfer Stiftung, die das Bündnis GoVote bereits für die Europawahl im Juni zusammengetrommelt hatte. Ziel der Kampagne sei es, die Relevanz demokratischer Werte und Prozesse sichtbar und erlebbar zu machen – oft, überraschend, kreativ und auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Damit jeder weiß, was im Februar und März auf dem Spiel steht und wofür er sein Kreuz setzt.

GoVote, Kick off der Kampagne 2024/25
Zum Auftakt der GoVote-Kampagne hatten sich viele, aber längst noch nicht alle Unterstützer im Jupiter in Hamburg eingefunden. © kh-fotografie.com | KirstenHaarmann

Demokratie in den öffentlichen Raum tragen, das will GoVote mittels „demokratischer Interventionen“. Plötzliche Einlagen sollen on- und offline den Alltag der Hamburger durchbrechen und an den Wert der Demokratie erinnern. Derzeit befindet sich das Bündnis noch in der Formationsphase. Ideen werden entwickelt, weitere Unterstützer akquiriert, erste kreative Projekte angestoßen, so das Credo auf einer Auftaktveranstaltung am Montag, 16. Dezember, im Jupiter an der Mönckebergstraße.

GoVote: Hamburger Bündnis für Demokratie entstand für der Europawahl 2024

Das Bündnis hatte sich erstmalig mit einem ähnlichen Anliegen im Vorfeld der Europawahl im Juni gegründet. Damals hatte GoVote binnen kurzer Zeit viele kleine und große Kulturveranstaltungen auf die Beine gestellt, darunter ein Pop-Konzert in der Elbphilharmonie, aber auch eine Demo anlässlich der Europawahl.

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Diesmal kann Ansgar Wimmer, Geschäftsführer der initiierenden Alfred Toepfer Stiftung, schon von Beginn an auf vereinte Kräfte zählen. Bereits jetzt sind 105 Akteure aus der Stadtgesellschaft von Ahoy Radio bis Zinnschmelze im Boot, viele davon waren bereits im Juni Teil von GoVote.

GoVote: 100.000 Euro für demokratische Projekte aus Hamburg

Zu den Unterstützern zählen: die Haspa und Budnikowsky, aber auch die Bücherhallen, das Thalia Theater, der Eimsbütteler Turnverband (ETV), Hamburger Gedenkstätten. Ebenfalls beteiligt ist eine Vielzahl von Stiftungen, beispielsweise die Michael Otto Foundation for Sustainability oder die Zeit Stiftung Bucerius.

14 beteiligte Stiftungen leisten einen besonderen Beitrag. Unter dem Dach der Bürgerstiftung wird ein Förderfonds für GoVote aufgesetzt. 100.000 Euro sind in dem Topf. Mit diesem Geld sollen sich beginnend im Januar kampagnenbezogene Projekte fördern lassen.

Stets aktuelle Informationen zur Kampagne sowie Möglichkeiten, sich zu beteiligen, finden Hamburger unter www.go-vote.de