Hamburg. Der Ehrenvorsitzende wurde wieder ins Hamburger Rathaus eingeladen. Bei seinem Besuch 2023 kam es zu Pfefferspray-Einsatz. Was nun geplant ist.

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland wird am kommenden Freitag (20. Dezember) das Hamburger Rathaus besuchen. Das teilte die AfD Hamburg mit. Der Mitbegründer der rechtspopulistischen Partei will im Großen Festsaal des Rathauses ab 19 Uhr einen Vortrag halten. Thema soll „Die deutsche Außenpolitik der Zukunft: Chancen und Risiken in unsicheren Zeiten“ sein.

Bei Gaulands letztem Besuch vor gut einem Jahr, war es zu massiven Protesten vor dem Rathaus gekommen. Mehrere Menschen wurden damals von der Polizei abgeführt.

AfD-Gründer Gauland besucht Hamburg: Zuletzt wurde bei Protest Pfefferspray eingesetzt

Wie es auch am kommenden Freitag geplant ist, hatte die AfD Hamburg am 21. Dezember 2023 den ehemaligen Vorsitzenden ihrer Bundestagsfraktion in die Hansestadt eingeladen. Gegner der AfD organisierten eine Protestaktion, darunter die Organisationen „Omas gegen Rechts“ und das Hamburger Bündnis gegen Rechts.

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Von André Zand-Vakili, Michael Arning und Cornelia Werner

Polizisten schirmten die Demonstranten ab und hielten sie auf Distanz zum Rathaus. Nach einem friedlichen Start kippte jedoch die Stimmung, und einigen AfD-Gegnern gelang es, sich einen Weg durch die Gassen des Weihnachtsmarktes zu bahnen. Sie versuchten, zum Rathaus zu kommen.

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Die Polizei griff durch und nahm mehrere Beteiligte in Gewahrsam. Um rund 50 Demonstranten zurückzudrängen, setzten Beamte zudem Pfefferspray ein.

Alexander Gauland in Hamburg: Polizei bestätigt zwei angemeldete Gegendemos

Vor dem neuerlichen Besuch am kommenden Freitag sind auf den Webseiten des Hamburger Bündnisses gegen Rechts und der „Omas gegen Rechts“ bislang noch keine Ankündigungen veröffentlicht worden. Doch es sind Demonstrationen angemeldet worden, bestätigte Polizeisprecher Thilo Marxsen dem Abendblatt.

  • So soll zwischen 18.15 und 20 Uhr eine Versammlung unter dem Motto „Kein Dialog mit der AfD“ am Jungfernstieg Ecke Reesendammbrücke stattfinden. Veranstalter ist die Vereinigung „Offenes Antifaschistisches Treffen Hamburg“. Erwartet werden rund 100 Menschen.
  • Die zweite Aktion unter dem Tenor „Demokratie schützen“ findet an gleicher Stelle am Jungfernstieg statt. Hinter der Demonstration steckt die Vereinigung „Omas gegen Rechts“. Erwartet werden zwischen 18.15 und 19 Uhr etwa 20 Teilnehmer.

Polizeisprecher Marxsen erklärt, dass die Ordnungshüter beide Demonstrationen „lageangepasst begleiten“ werden. Wie die Lage einzuschätzen ist, das lasse sich momentan noch nicht sagen. „Die finale Bewertung steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus“.

Alexander Gauland war vor allem während des Wahlkampfes 2017 wegen rassistischer Äußerungen in den Schlagzeilen. Unter anderem wurde er wegen Volksverhetzung angezeigt. Grund dafür war ein Kommentar in Richtung der damaligen Ausländerbeauftragten, der langjährigen Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten und heutigen Vizepräsidentin des Bundestags, Aydan Özoğuz. Das Verfahren wurde seinerzeit eingestellt.