Hamburg. Es handelt sich um die Leiche eines 41-Jährigen, die ein Jahr in der Elbe lag. Wie die Polizei auf die Identität des Mannes kam.
Vor knapp einer Woche entdeckten Spaziergänger nahe des Leuchtturms am Elbstrand von Rissen menschliche Überreste, die angespült worden waren. Es handelte sich um den verstümmelten Torso eines Mannes. Jetzt konnte der Tote identifiziert werden. Es handelt sich um einen 41 Jahre alten Mann. Er hatte vor einem Jahr Suizid begangen.
Im vergangenen November war der 41-Jährige mit seinem Wagen auf die Köhlbrandbrücke gefahren. Am Scheitelpunkt hatte er gehalten. Dann war er über die Brüstung geklettert und hatte sich in die Tiefe gestürzt. Die Polizei hatte nur das Auto sichern können. Alle Suchmaßnahmen nach dem Mann im Bereich Köhlfleet blieben erfolglos.
Torso am Elbstrand gefunden: Leiche verhakte sich vermutlich unter Wasser
Auch in den kommenden Wochen und Monaten wurde die Leiche nirgends angetrieben. Erst jetzt, ein Jahr später der schaurige Fund. Bei der Polizei geht man davon aus, dass die Leiche sich unter Wasser verklemmt hatte und erst nach langer Zeit löste. Die Verstümmelungen dürften durch Schiffsschrauben verursacht worden sein.
Die Kripo hatte schon kurz nach dem Fund des Torsos damit begonnen, Vermisstenfälle zu überprüfen, um Anhaltspunkte auf die Identität des Leichnams zu bekommen. Zunächst war auch nicht ausgeschlossen worden, dass der Tote außerhalb von Hamburg in die Elbe gelangte. Deswegen überprüfte man auch Fälle aus mehreren anderen Bundesländern.
Wie die Kripo den Toten vom Rissener Ufer schließlich identifizierte
Identifiziert wurde der Tote schließlich durch seinen genetischen Fingerabdruck. Die Polizei hatte DNA von dem Mann, die sie mit der DNA aus dem Leichenteil vergleichen konnte.
- Verstümmelte Leiche aus der Elbe: Polizei hat einen Verdacht
- Suizid – Hinterbliebene aus Hamburg hilft Trauernden
- Selbstmordrate: Jeder 100. Todesfall ist ein Suizid
Die Köhlbrandbrücke war 1974 fertiggestellt worden. Mittlerweile ist sie marode und muss ersetzt werden.
Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.