Hamburg. Die Einnahmen sind drastisch gestiegen. Für die Zukunft macht die grün geführte Verkehrsbehörde eine klare Ansage.
Die Summen, die die Stadt an Parkgebühren einnimmt, sind wahrlich nicht von Pappe. Und zuletzt sind diese Einnahmen auch noch rasant angestiegen. Das zeigen Zahlen, die die Verkehrsbehörde des grünen Senators Anjes Tjarks jetzt auf Abendblatt-Anfrage vorgelegt hat. Demnach hat Hamburg im Jahr 2021 insgesamt 22,7 Millionen Euro aus Parkgebühren eingenommen, wobei das Bewohnerparken mit seinen Jahresausweisen gar nicht mitgerechnet wurde.
Im Jahr 2022 stieg die Summe auf 35,5 Millionen Euro, und im vergangenen Jahr wuchs sie dann auf 42,4 Millionen Euro. Laut Verkehrsbehörde beziehen sich diese Zahlen ausschließlich auf die regulären Gebühren, die entweder durch das Ziehen von Parkscheinen an Automaten oder über Apps wie EasyPark erhoben werden.
Parken in Hamburg: Das ist der Grund für den rasanten Anstieg der Gebühreneinnahmen
Der deutliche Anstieg der Einnahmen um fast 87 Prozent binnen zwei Jahren hat laut Verkehrsbehörde vor allem einen Grund: die Einführung des Bewohnerparkens. Denn die Einrichtung von Bewohnerparkgebieten hat ja zur Folge, dass Parker, die keinen Bewohnerparkausweis besitzen, in dem Gebiet nun teure Parktickets ziehen müssen – oft in Bereichen, in denen das Parken zuvor kostenlos gewesen ist. Mithin: In immer mehr Straßen wurde das Parken kostenpflichtig.
Aktuell stagnieren die Einnahmen der Stadt aus den Parkgebühren allerdings. Im ersten Halbjahr hat Hamburg laut Verkehrsbehörde 21,3 Millionen Euro eingenommen, sodass hochgerechnet auf das Gesamtjahr in etwa der Wert von 2023 wieder erreicht werden dürfte. Dass die Kosten für Parken zunächst nicht weitersteigen, hängt damit zusammen, dass Verkehrssenator Tjarks bereits 2023 aufgrund massiver Kritik aus der Wirtschaft den Ausbau der Bewohnerparkgebiete gestoppt hatte.
Bewohnerparken Hamburg: Auch hier sind die Einnahmen gestiegen
Auch mit den Gebühren des Bewohnerparkens hat Hamburg zuletzt viel Geld eingenommen. Im Jahr 2023 flossen 5,7 Millionen Euro durch Gebühren für Bewohnerparkausweise in die Kassen der Stadt, 2022 waren es noch rund 5,3 Millionen Euro gewesen. Beim Bewohnerparken können Anwohnerinnen und Anwohner für ihr Viertel einen Jahresparkausweis für 65 Euro (online) beziehungsweise 70 Euro beantragen und diesen neuerdings auch mit Paypal bezahlen.
- City Hamburg: Hier können Sie ab heute für 1 Euro pro Stunde parken
- Verkehr Hamburg: Parken mit dem Handy – so können Autofahrer sparen
- Faktencheck: So steht es wirklich um Hamburgs Verkehrspolitik
Immerhin: In näherer Zukunft sollen die Parkgebühren zunächst nicht weitersteigen. Weder ist derzeit die Einrichtung neuer Bewohnerparkgebiete geplant, noch sollen die Gebühren für Parktickets oder Bewohnerparkausweise steigen. „Eine Anpassung der Parkgebührenordnung ist für 2025 ist nicht geplant“, sagte Verkehrsbehördensprecherin Renate Pinzke dem Abendblatt.
Parken in Hamburg: So teuer sind die unterschiedlichen Zonen
Aktuell gibt es laut Verkehrsbehörde vier unterschiedlich teure Zonen mit verschiedenen Preisen für das Parken mit Parkticket. In der teuersten Zone I werden 3,50 Euro pro Stunde fällig, in der günstigsten 1,50 Euro pro Stunde. Die Höchstparkdauer liegt je nach Zone bei zwei bis drei Stunden. In allen Zonen außer der Zone I können auch Tagestickets für acht bzw. zehn Euro erworben werden.