Hamburg. Eine App wird immer beliebter: Wie das Parken per Handy funktioniert und welche Vorteile es hat. Hamurg bei Gebühren unter den Top 10.
Schluss mit der Münzgeldsuche: Wer seine Parkgebühren mit dem Handy begleicht, kann nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen. Über eine App wird die Parkdauer minutengenau berechnet. Autofahrer zahlen also nur für die Zeit, in der sie auch tatsächlich parken. Insgesamt gibt es in Hamburgsechs Anbieter für mobile Parklösungen. Die Gebühren können sich jedoch unterscheiden. Immer mehr Hamburger nutzen die App, um Parkgebühren zu bezahlen: Die Einnahmen, die auf diesem Weg kassiert wurden, stiegen innerhalb von drei Jahren von vier auf zuletzt zwölf Millionen Euro.
Grund genug, das Prinzip noch einmal gründlich zu erklären. Es geht so: Die App aufs Handy laden, das Auto-Kennzeichen und die Zahlungsverbindungen hinterlegen – und schon kann die neue Zahlmöglichkeit genutzt werden. Am Parkplatz öffnet man die App, und diese stellt per Ortung fest, in welcher Parkzone man sich befindet. Der entsprechende Preis wird dann eingestellt. Sollte die Zone nicht angezeigt werden, kann diese auch manuell eingetragen werden. Sie findet sich auf dem Automaten für die Parktickets.
Mit dem Handy parken – so sparen Autofahrer in Hamburg Geld
Wer früher wieder abfährt als gedacht, kann das über die App mitteilen. Dann wird nur der Betrag abgebucht, der für die exakte Parkzeit fällig wird. Weiterer Vorteil des Parkens per App: Dauert der Einkauf doch länger, lässt sich per Handy die Parkzeit auch aus der Entfernung verlängern – ganz ohne Kleingeld oder EC-Karte.
Danach stellt man eine Parkzeit ein und startet den Parkvorgang. Im Auto sollte von außen sichtbar darauf hingewiesen werden, dass eine bestimmte App benutzt wird. Die Kontrolleure können dann online prüfen, ob tatsächlich ein digitales Ticket gelöst wurde.
Hamburg: Sechs Anbieter mit unterschiedlichen Konditionen
- EasyPark, Gebühr: 0 bis 15 Prozent, Abo 2,99 Euro monatlich
- Yellowbrick, Gebühr: 6 Prozent, Abo 1,19 Euro monatlich
- moBiLET, Gebühr: 10 Cent
- PayByPhone, Gebühr: 15 Prozent
- Parkster, keine Gebühr
- PARCO, Gebühr: 15 Cent plus 5 Prozent der Parkgebühr
Handyparken wird in Hamburg immer beliebter. 2021 wurden etwa vier Millionen Euro durch Parktickets, die über Apps gelöst wurden, eingenommen. 2022 waren es etwa acht Millionen, im vergangenen Jahr rund zwölf Millionen Euro. „Das zeigt, dass die Menschen diese digitalen, niedrigschwelligen Bezahllösungen des ,Handyparkens‘ für kurzfristige Parkvorgänge stärker nutzen“, sagte ein Sprecher der Verkehrsbehörde der Deutschen Presse-Agentur.
Parkgebühren: Hamburg im bundesweiten Vergleich unter den teuersten Städten
Insgesamt hat die Stadt Hamburg 2023 durch Parkgebühren rund 42 Millionen Euro eingenommen. Im Vorjahr waren es etwa 35 Millionen Euro und 2021 rund 23 Millionen. Die gestiegenen Einnahmen seien laut der Verkehrsbehörde vor allem auf den Ausbau der Bewohnerparkgebiete und die dadurch entstandenen Gebühren zurückzuführen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 2023 Parkgebühren deutschlandweit verglichen. Bei den Maximalgebühren rangiert Hamburg mit 3,50 Euro pro Stunde in den Top 10 der 104 aufgeführten Städte. Auch bei den Minimalgebühren liegt die Hansestadt mit 1,50 Euro im oberen Bereich. In Bremen liegen die Gebühren auf den günstigsten Parkplätzen bei lediglich 50 Cent pro Stunde.
ADAC: Parking-Apps bieten weitere Vorteile wie die Navigation zu freien Parkplätzen
Wer Geld sparen will, indem er sein Parkticket per App löst, sollte trotzdem Angebote vergleichen, rät der ADAC. „Bei einem der größten Anbieter, Easy Park, die kürzlich erst ParkNow übernommen haben, sind es bis zu 15 Prozent“, sagte Christian Hieff, Sprecher des ADAC Hansa, dem Abendblatt. „Andere Anbieter wie Parkster berechnen hingegen keine weiteren Gebühren. Kostenlos sind sie trotzdem nicht, da die App Mobilitätsdaten erfasst.“
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Autofahrer sollten vor der Installation „alle Kosten miteinander vergleichen: Aufschlag auf die Parkgebühr, Mindestkosten pro Parkvorgang und eventuelle Grundgebühr“. Zudem sollte man Kleingeld parat haben, falls die digitale Lösung mal nicht funktioniere. Insgesamt hätten Parking-Apps „einige Vorteile“, so der ADAC-Sprecher. „So bieten sie neben der Bezahlfunktion oftmals viele weitere Features wie die Navigation zu freien Parkplätzen, oder sie weisen einem den Weg zurück zum abgestellten Fahrzeug.“