Hamburg. Mit 5000 Teilnehmern wurde gerechnet – doch es waren sehr viel weniger Menschen, die am Sonnabend zur propalästinensischen Demo kamen.
Zwei Tage vor dem Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel haben am Sonnabendnachmittag Hunderte Menschen gegen den Gaza-Krieg demonstriert. Rund 950 Teilnehmende sind nach Angaben der Polizei von St. Georg in die Hamburger Innenstadt und zurück nach St. Georg gezogen. Die weitgehend friedlich verlaufende Demonstration unter dem Motto „Stopp the genocide!“ war von verschiedenen palästinensischen Organisationen, Libanesen und Iraner ins Leben gerufen worden. Sie wurde gegen 16.20 Uhr mit einer Abschlusskundgebung beendet.
Die Polizei spricht von einem friedlichen Verlauf, lediglich an drei Israel-Mahnwachen vor Saturn, vor Karstadt und am Mönckebergbrunnen in der Mönckebergstraße sei es zu Wortgefechten mit Gegendemonstranten gekommen, die für das Selbstverteidigungsrecht Israels eingestanden hatten.
Pro-Palästina-Demo in Hamburg: Kanzler Scholz als Vampir
Am Lautsprecherwagen der propalästinensischen Demonstration waren die Köpfe von Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als blutrünstige Vampire mit Augenklappe angebracht. Die Polizei begleitete die Demonstration mit mehreren Hundertschaften.
Hintergrund: Hamas-Überfall und Gaza-Krieg – Zivilistenschutz und Selbstverteidigungsrecht
Zum Hintergrund der beiden Demonstrationen: Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1200 Menschen in Israel getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, der am selben Tag begann.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seither mehr als 41.270 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Etwa ein Drittel der Toten sind den Angaben zufolge Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Behörde unterscheidet bei den Angaben allgemein nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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Auf der anderen Seite befinden sich immer noch 101 aus Israel verschleppte Geiseln in der Gewalt der Hamas. Aus diesem Grund plant in Hamburg ein Bündnis aus Parteien, Wirtschaft und Sport auch an diesem Sonntag, 6. Oktober, wieder unter dem Motto „Run for their Lives“ einen Gedenkspaziergang. Treffpunkt sei um 12 Uhr an der Moorweide. Unterstützt wird der Aufruf den Angaben zufolge unter anderem von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, mehreren Parteien, dem HSV, dem FC St. Pauli und dem Deutschen Gewerkschaftsbund .