Hamburg. Senat legt aktuelle Liste vor. Daraus geht auch hervor, welche Verkehrsteilnehmer in Hamburg am häufigsten in Unfälle verwickelt sind.
Die aktuellen Zahlen aus dem Hamburger Verkehr sind alles andere als ermutigend. Schon 30 Tote hat es bei Verkehrsunfällen in der Hansestadt seit Jahresbeginn gegeben, das ist der höchste Stand seit 2012, als im gesamten Jahr 33 Verkehrstote in Hamburg zu beklagen waren. Es steht zu befürchten, dass auch diese Marke in diesem Jahr noch erreicht wird, denn die dunkle und nasse Jahreszeit beginnt ja gerade erst. Was aber sind die Hauptursachen für die gestiegene Gesamtzahl von Unfällen?
Dazu hat der Senat jetzt Details in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion vorgelegt. Diese beziehen sich auf das erst Halbjahr, in dem die Polizei bereits 32.098 Unfälle in Hamburg registrierte – etwas mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres mit 31.490. Am meisten Unfälle wurden im ersten Halbjahr laut Senatsangaben durch „fehlerhaften Fahrstreifenwechsel oder Reißverschlusssystem-Missachtung“ verursacht, nämlich fast zwölf Prozent aller Kollisionen.
Unfall Hamburg: Abbiegefehler und Alkohol gehören zu den häufigeren Ursachen für Crashs
Es folgen „Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren“ (11,7 Prozent aller Unfälle), ungenügender Sicherheitsabstand (8,4 Prozent) und „Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr (Grundstück, beim Anfahren – 2,9 Prozent). „Schnee und Eis“ führten in 2,3 Prozent aller Unfälle zum Crash.
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Bei den häufigsten Unfallursachen folgen danach „Fehler beim Abbiegen nach links“ (1,9 Prozent), „Fehler beim Abbiegen nach rechts“ (1,2 Prozent) und „Alkoholeinfluss“ (1,2 Prozent).
Verkehr Hamburg: Pkw am häufigsten in Unfälle verwickelt – gefolgt von Lkw und Radfahrern
„Unangepasste Geschwindigkeit mit Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit“ wird vom Senat nur für 0,07 Prozent aller Unfälle verantwortlich gemacht, „Nicht angepasste Geschwindigkeit in anderen Fällen“ aber für immerhin vier Prozent.
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Auch zu den an Unfällen beteiligten Verkehrsteilnehmern macht der Senat Angaben. So waren erwartbar die Pkw mit 43.674 Fällen am häufigsten in Kollisionen verwickelt. Es folgen Lkw (7822 Fälle), Radfahrer (1892), Busse (1480) und Fußgänger (626). Motorräder waren im ersten Halbjahr 2024 an 397 Unfällen beteiligt und E-Roller an 353. Hauptverursacher waren im zweiten Quartal Pkw, gefolgt von Lkw, Radfahrern und Bussen.