Hamburg. Sophien-Campus bietet grünes Klassenzimmer, Lesetreppe und mehr. Millionenspende ermöglicht Bau. Kinder lernen Nächstenliebe und Respekt.
Das ist ungewöhnlich: Der neu gebaute Sophien-Campus in Barmbek bekommt ein grünes Klassenzimmer. Am Montag feierte eines der großen Schulentwicklungsprojekte des Erzbistums Hamburg Richtfest. Die moderne dreizügige Vor- und Grundschule mit Kita, Mensa, grünem Klassenzimmer und eigener Sporthalle soll im ersten Halbjahr des Schuljahres 2025/26 bezugsfertig sein. Dann werden hier 360 Vor- und Grundschüler Platz finden. Der 1958/59 errichtete Altbau der bisher zweizügigen Sophienschule war 2023 abgerissen worden. Die Kinder waren zwischenzeitlich an der ehemaligen Franz-von-Assisi-Schule am Lämmersieth untergebracht worden.
„Mit dem Richtkranz rückt das große Ziel des Einzugs in diesen wunderbaren Neubau immer näher. Richtschnur unseres Wirkens ist und bleibt das christliche Menschenbild, um Kinder von Beginn an für Verantwortung und Nächstenliebe, Respekt und Toleranz zu sensibilisieren“, erklärte Schulleiterin Beatrice Lipschütz. Das Einzugsgebiet der katholischen Grundschule mit rund 240 Kindern aus 30 Nationen erstreckt sich geografisch im Wesentlichen auf die Stadtteile Barmbek, Steilshoop und Bramfeld.
Neuer Schulbau in Hamburg: Was ihn so ungewöhnlich macht
Im Anschluss an den Richtspruch segnete Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler mit weißem Bauhelm vor rund 250 Gästen den zweigeschossigen Bau in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche St. Sophien und dem Kloster St. Johann. Der Sophien-Campus ist gleich in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich: Foyer, Aula und Mensa im Erdgeschoss sowie Lern- und Gruppenräume in den beiden Obergeschossen gruppieren sich um einen offenen dreigeschossigen Erschließungsbereich.
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Alle Klassenzüge sollen künftig über zuschaltbare Gruppen- und Differenzierungsräume verfügen. Als verbindendes Element in den Obergeschossen sieht der vom Hamburger Architekturbüro Bieling Architekten entworfene, etwa 5000 Quadratmeter große Neubau eine Öffnung zu einer Gartenterrasse vor, die wahlweise als Schulgarten oder grünes Klassenzimmer genutzt werden kann. Zusätzliches Highlight ist der angrenzende Raum der Stille.
Sophienschule: Sporthalle im Untergeschoss, ein Marktplatz und eine Lesetreppe
„Mit dem neuen Sophien-Campus schaffen wir ganz neue Rahmenbedingungen für zukünftiges Lernen. Es wird ein einzigartiges Ensemble aus Schule und Kindertagesstätte, Kloster und Kirche, das Kindern herausragende Entwicklungsmöglichkeiten bieten wird“, erklärte Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg. Außerdem geplant:
- eine Sporthalle, deren Volumen sich zur Hälfte im Untergeschoss verbirgt.
- eine breite hölzerne Lesetreppe mit vielfältigen Sitzgelegenheiten dient der Leseförderung und ist u. a. für Vorlesepausen und Autorenlesungen vorgesehen
- Klassen-, Differenzierungs- und Beratungsräume umgeben jeweils einen sogenannten Marktplatz. Es sind Orte für individualisiertes Lernen mit besonderen pädagogischen Materialien, mit Lese- und Arbeitsinseln
Der Schulneubau in unmittelbarer Nachbarschaft zum Barmbeker Mesterkamp-Quartier kostet 25 Millionen Euro. Möglich gemacht hat das Vorhaben eine Millionenspende der Hamburger Familie Franke, die ihre geschäftlichen und privaten Wurzeln in Barmbek-Uhlenhorst hat.
„Die katholischen Schulen sind ein wichtiger Teil des Kirchenlebens in Hamburg, und die Katholische Sophienschule ist ein wichtiger Teil von Barmbek-Süd. Meine Familie und ich sind froh, dazu beitragen zu können, damit diese Schule hier neu gebaut und somit auch von zukünftigen Generationen besucht werden kann“, erklärte Andreas Franke. Das Erzbistum hatte zuvor mit der Schließung mehrerer katholischer Schulen in Hamburg bei vielen Eltern Unmut hervorgerufen.