Hamburg. Der 25 Millionen Euro teure Bau ist ein wichtiges Zukunftsprojekt für das Erzbistum. 360 Kinder sollen hier „prägende Jahre“ verleben.
Es ist wie so oft: Irgendwann mischt sich in die Trauer über einen Verlust die Freude auf das Neue – und überwiegt früher oder später. So ist es auch in Barmbek-Süd. Dort, zwischen der Kirche St. Sophien und dem Kloster St. Johannis, wurde im vergangenen Jahr die katholische Sophienschule abgerissen. 1958 erbaut, war sie für Generationen von Jungen und Mädchen in den ersten vier Schuljahren eine wichtige und prägende Institution. Entsprechend groß war der Protest, als das Erzbistum sie aufgeben wollte.
Nun wird sie neu gebaut und erweitert. Künftig können hier nicht mehr nur 240, sondern 360 Schüler und Schülerinnen die Vorschule und die Klassenstufen eins bis vier besuchen. Der 25 Millionen Euro teure Neubaukomplex wird neben der dreizügigen Vor- und Grundschule auch aus Kita, Mensa, grünem Klassenzimmer und eigener Sporthalle bestehen.
Schule Hamburg: Sophienschule in Barmbek-Süd – „wichtiges Zukunftsprojekt“
„Ich freue mich sehr, dass es endlich in die Höhe geht und wir hier in Barmbek ein wichtiges Zukunftsprojekt verwirklichen können“, sagte Pater Sascha-Philipp Geißler bei der Grundsteinlegung am Donnerstag. Mit weißem Bauhelm legte der Generalvikar mit Grundschülern, Schulleiterin Beatrice Lipschütz, Kita-Leiterin Christine Kirchner und Schulabteilungsleiter Christopher Haep eine Kupferkapsel ins Mauerwerk des Untergeschosses ein – befüllt mit einem aktuellen Abendblatt, der Schulchronik, Münzen und Bildern.
Die Grundsteinlegung für die Sophienschule ist gleichzeitig auch Startschuss für den Schulentwicklungsplan des Erzbistums Hamburg, das in den kommenden Jahren mehr als 150 Millionen Euro in seine Schulen investieren will. „Wir legen heute nicht nur den ersten Grundstein fürs Lesen, Schreiben und Rechnen – wir legen zugleich auch einen Grundstein für christliche Werte, für Verantwortung und Nächstenliebe, für Respekt und Toleranz“, so Schulleiterin Lipschütz. „Die Kinder werden hier – von der Krippe bis zur vierten Klasse – prägende Jahre erleben.“
Sophienschule: Neubau schafft neue Verbindung zwischen Kloster und Kirche
Der rund 5000 Quadratmeter große Neubau, der bereits 2020 vorgestellt wurde, beinhaltet eine Sporthalle, die sich halb im Untergeschoss verbirgt, Aula und Mensa im Erdgeschoss, Lern- und Gruppenräume in den beiden Obergeschossen sowie einen Pausenhof, der durch große Fensterelemente in das schulische Leben einbezogen wird.
Die Gestaltung der Fassade wird eine Verbindung zu den denkmalgeschützten Kirchenbauten schaffen. So wird der dreigeschossige, in Holzhybridbauweise erstellte Neubau mit seinen Fenstern und Wandflächen die Anmutung der Kirchenfassaden mit ähnlicher Form und Farbgebung aufgreifen.
Neue Schule mit Gartenterrasse – als grünes Klassenzimmer oder Schulgarten
Erschlossen wird die neue Grundschule über den neuen Vorplatz, den sie sich mit der Kirche St. Sophien teilt. Der Eingangsbereich liegt gegenüber dem Kirchenschiff und bildet mit seinem offenen Treppenhaus die räumliche Mitte, um die sich Aula und Mensa im Erdgeschoss und Lern- und Gruppenräume in den Obergeschossen gruppieren.
Aula und Mensa öffnen sich zum Schulhof und beziehen die Pausenfläche über große Fensterelemente in das schulische Leben ein. Als verbindendes Element in den Obergeschossen sieht der vom Hamburger Büro Bieling Architekten entworfene Neubau eine Öffnung zu einer Gartenterrasse vor, die als Schulgarten oder grünes Klassenzimmer genutzt werden kann. Die in das Erdgeschoss integrierte Kita mit zwei Krippen- und zwei Elementargruppen erhält im rückwärtigen Bereich des Schulhofs einen eigenen Außenbereich.
Schule Hamburg: Sophien-Campus ist „einzigartiges Ensemble“
„Dieser neue Sophien-Campus ist ein einzigartiges Ensemble aus Schule und Kindertagesstätte, Kloster und Kirche“, erklärte Christopher Haep, Abteilungsleiter für Schule und Hochschule im Erzbistum, bei der Grundsteinlegung. „Mit diesem Rahmen bieten wir Kindern herausragende Entwicklungsmöglichkeiten.“
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Das Einzugsgebiet der derzeit zweizügigen Grundschule mit rund 280 Kindern aus 30 Nationen erstreckt sich geografisch im Wesentlichen auf die Stadtteile Barmbek, Steilshoop und Bramfeld. Direkt daneben entsteht das Wohngebiet Mesterkamp. Während der Bauphase sind die Vor- und Grundschule sowie die Kita in der etwa zwei Kilometer entfernt liegenden ehemaligen Franz-von-Assisi-Schule am Lämmersieth untergebracht.
Schule Hamburg: Erzbistum erhält private Millionenspende für Sophienschule
Eine großzügige finanzielle Unterstützung für den Neubau bekommt das Erzbistum Hamburg als größter freier Schulträger von privater Seite. Mit einer Millionenspende beteiligt sich die Hamburger Familie Franke, die ihre geschäftlichen und privaten Wurzeln in Barmbek-Uhlenhorst hat, an dem Zukunftsprojekt.
„Die katholischen Schulen sind ein wichtiger Teil des Kirchenlebens in Hamburg. Und die Katholische Sophienschule ist ein wichtiger Teil von Barmbek-Süd“, erklärte Immobilienunternehmer Andreas Franke. Seine Familie sei froh, dazu beitragen zu können, dass diese Schule neu gebaut und somit auch von zukünftigen Generationen besucht werden kann.
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