Hamburg. Hamburger Initiative sammelt derzeit Unterschriften: Hansestadt soll Grundeinkommen testen. Wie viele Menschen bisher unterschrieben haben.

Wer in den vergangenen Tagen in Hamburg unterwegs war, hat sie vielleicht schon entdeckt: Mit rosa Westen stehen die Helferinnen und Helfer der Initiative ‚Hamburg testet Grundeinkommen‘ an belebten Orten der Hansestadt.

Seit dem 10. September sammeln etwa 800 Ehrenamtliche die nötigen Unterschriften, die es für ein erfolgreiches Volksbegehren braucht. Mindestens 67.000 müssen es sein, als Ziel hat sich die Initiative aber 100.000 gesetzt. Wie sieht es damit gerade aus?

Grundeinkommen: Initiatoren verlieren nicht die Hoffnung

„Wir können es schaffen, aber es wird knapp“ meint Laura Brämswig, Pressesprecherin und Mitbegründerin der Initiative „Hamburg testet Grundeinkommen“. Bis Freitagmittag hat die Initiative nach eigenen Angaben etwa 43.000 Unterschriften gesammelt. Bis zum selbst gesetzten Ziel von 100.000 Unterschriften ist es also noch ein guter Weg.

Laura Brämswig verliert die Hoffnung aber nicht und bleibt optimistisch: „Es geht jeden Tag stetig weiter.“ Vor allem auf dem Reeperbahnfestival sammelten die Helferinnen und Helfer erfolgreich viele Unterschriften. Auch vom Fußballspiel des FC St. Pauli Spiel am Sonntag erhofft sich die Initiative weitere Unterschriften.

Das will „Hamburg testet Grundeinkommen“ durchsetzen

Das bedingungslose Grundeinkommen verspricht allen Bürgerinnen und Bürgern jeden Monat ein Gehalt des Staates, das alle Kosten deckt – bedingungslos, also ohne dafür zu arbeiten. Während Befürworter darin einen potenziellen Ausweg aus Armut sehen, befürchten Gegner eine Belastung für die Wirtschaft und dass niemand mehr arbeiten geht.

Mit dem Volksbegehren möchte die Initiative den Gesetzentwurf für ein Pilotprojekt durchsetzen. Dabei sollen 2000 Hamburger drei Jahre lang ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten und dabei wissenschaftlich begleitet werden. So sollen bald Aussagen darüber getroffen werden können, wie effektiv und realistisch ein Grundeinkommen wäre.

„Hamburg testet Grundeinkommen“: So können Unterstützer noch unterschreiben

Oft mit Aufstellern markiert, wird dafür gerade in vielen Stadtteilen Hamburgs an belebten Ecken gesammelt. „Die meisten Unterschriften bekommen wir auf der Straße, aber es sind auch einige aus unseren solidarischen Orten“ erläutert Brämswig. Damit meint sie die Cafés und Restaurants, die die Initiative unterstützen und Listen ausgelegt haben.

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Noch bis zum 30. September sammeln die Helferinnen und Helfer die Unterschriften. Wer sie nicht auf der Straße antrifft, kann sich auch Briefwahlunterlagen bestellen und nach Hause schicken lassen. Auf der Webseite der Initiative findet man zudem eine Karte mit allen Orten, an denen man unterschreiben kann.

Am 1. Oktober werden die Unterschriften dann um 12 Uhr im Rathaus übergeben. „Bis dahin ziehen wir die rosa Westen auch zum Schlafen nicht mehr aus“, sagen die Initiatoren.