Hamburg. Am 16. September jährt sich Tod von iranischer Kurdin zum zweiten Mal. FDP will starke Solidaritätsgeste – und ist damit nicht alleine.
Es gilt als verlängerter Arm des iranischen Regimes in Hamburg, wurde jahrelang vom Verfassungsschutz beobachtet und im Juli 2024 schließlich geschlossen – das Islamische Zentrum Hamburg (IZH). Ruhig geworden ist es seitdem rund um die Blaue Moschee an der Außenalster allerdings nicht.
Nach Anwohnerbeschwerden zu Treffen von Gläubigen im Freien und der Ausweisung von IZH-Leiter Mohammad Hadi Mofatteh, stellte die FDP Hamburg am Montag (16. September) jetzt eine Forderung zur Umbenennung des Gebäudes. Zufällig gewählt war der Tag der Veröffentlichung nicht.
Zweiter Todestag von Jina Mahsa Amini: FDP Hamburg will Blaue Moschee umbenennen
Seit 2022 hat der 16. September eine besondere Bedeutung im Iran – aber auch in Hamburg. Es ist der Tag, an dem die 22-jährige iranische Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam starb. Zuvor war sie wegen eines nicht richtig sitzenden Kopftuchs von der Sittenpolizei festgenommen worden.
Zwei Jahre später heißt es von der FDP-Landesvorsitzenden Sonja Jacobsen: „Die FDP Hamburg setzt sich dafür ein, dass die Blaue Moschee eine Gedenkstätte für die Opfer des Islamismus wird. Die Gedenkstätte soll nach Jina Mahsa Amini benannt werden.“
Jacobsen erklärt, man stehe an der Seite der furchtlosen Menschen im Iran und in Hamburg, die für Freiheit und Menschenrechte kämpfen. „Mutige junge Frauen spielen dabei eine besondere Rolle. Die Führung der islamischen Republik muss wissen, dass die Weltöffentlichkeit nicht vergisst. Der Drang nach Freiheit ist stärker als die Gewalt der Unterdrücker.“
Grüne fordern in Hamburg-Nord Benennung von Grünanlage in Nähe von iranischem Konsulat
Die FDP Hamburg ist nicht die einzige Partei, die zum Todestag von Jina Mahsa Amini eine Forderung in Gedenken an Amini stellt. Nachdem im April rund 120 Menschen vor dem iranischen Generalkonsulat in Hamburg-Winterhude protestiert hatten, forderten die Grünen im Bezirk Hamburg-Nord jetzt eine Grünanlage an der Bebelallee unweit des Konsulats zu benennen.
Der Antrag für die Bezeichnung „Jina-Mahsa-Amini-Park“ wurde am 12. September 2024 bei der Bezirksversammlung eingereicht. Das besprochene Gebiet betrifft die Fläche zwischen den Haltestellen Hudtwalckerstraße und Lattenkamp, die bislang namenlos ist.
Mit der Benennung wolle man ein Zeichen setzen, gegen die iranische Diaspora, die in Hamburg „besonders groß“ ist. Auch hier habe der Tod der 22-Jährigen große Wellen geschlagen, hieß es von den Grünen.
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Seit Mai 2023 erinnern bereits sieben Hände aus Beton vor dem Konsulat in Winterhude an das Schicksal der verstorbenen Iranerin. Mit „Jinas Beet“ wurde der jungen Frau ein Denkmal gesetzt, das gleichzeitig als Mahnmal dient.