Hamburg. Studie: Jeder Zweite war in diesem Jahr schon krank. Woran Hamburgerinnen und Hamburger vor allem litten und warum das Grund zur Sorge ist.
Der Krankenstand in Hamburg war im ersten Halbjahr 2024 so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr – und noch leicht höher als im ersten Halbjahr 2023. Er liege mit 5,2 Prozent weiter auf Rekordniveau, wie eine DAK-Analyse für die bei der Kasse Versicherten ergab.
Fast jeder zweite DAK-versicherte Erwerbstätige in Hamburg (48,4 Prozent) hatte bereits in den ersten sechs Monaten mindestens eine Krankschreibung. Nach der aktuellen Analyse der Kasse kam jede und jeder von ihnen im Durchschnitt von Januar bis Juni 2024 auf 9,5 Fehltage.
Rekordhoch bei Krankenstand: Darum fehlen Hamburger am häufigsten
Vielleicht auch als Spätfolge der Corona-Pandemie leiden erschreckend viele Hamburgerinnen und Hamburger an Depressionen, Anpassungsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen. „Ein weiterer Anstieg beim Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend“, sagt Jens Juncker, Landeschef der DAK-Gesundheit in Hamburg. „Die Beschäftigten in Deutschland stehen in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck. Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft beschäftigen.“
An diesen Krankheiten litten die Beschäftigten laut der DAK-Auswertung in Hamburg am häufigsten:
- Depressionen, Anpassungsstörungen und anderee psychische Erkrankungen verursachten in Hamburg in der ersten Jahreshälfte 212 Fehltage je 100 Versicherte. Im Vorjahreshalbjahr waren es noch 193 Tage.
- Atemwegsprobleme wie Husten, Schnupfen und grippale Infekte verursachten mit 195 Fehltagen je 100 Versicherte den zweitmeisten Arbeitsausfall, etwas weniger als im Vorjahreshalbjahr (200 Tage).
- Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerz waren für 139 Fehltage je 100 Versicherte verantwortlich.
- Verletzungen folgten hinter den Rückenerkrankungen auf Platz vier mit 75 Fehltagen je 100 Versicherte.
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Der Krankenstand insgesamt in der Hansestadt von 5,2 Prozent bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Juni waren im Durchschnitt 52 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Bundesweit liegt der Krankenstand bei 5,7 Prozent.