Hamburg. Stadt setzt ihrer Keimzelle ein Denkmal. Der Domplatz heißt eigentlich gar nicht so. Wie die zentrale Fläche der Altstadt genannt wird.
Eine prominente Grünfläche in der Hamburger Innenstadt bekommt einen neuen Namen. Das Areal an Domstraße und Speersort, bisher im Volksmund als Domplatz bekannt, erhält einen neuen Namen. Damit will die Hansestadt ihre historische Keimzelle würdigen – lag hier doch der Ausgangspunkt der Besiedlung, aus der im Laufe vieler Jahrhunderte die Metropole mit rund 1,9 Millionen Einwohnern wurde.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf der Fläche, weil hier im 8. Jahrhundert die legendäre Hammaburg stand, die der späteren Stadt ihren Namen gab. Entsprechend wird die Grünfläche an der Domstraße nun Hammaburg-Platz heißen. Am Donnerstag werden Kultursenator Carsten Brosda (SPD), der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer, sowie Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss den Hammaburg-Platz offiziell einweihen.
Hamburg: Prominenter Platz in der Innenstadt bekommt neuen Namen
Schon 2017 hatte Weiss, auch Leiter des Archäologischen Museums Hamburg (AMH), im Abendblatt angekündigt, er werde die offizielle Umbenennung des Platzes beantragen. Keine sieben Jahre später beschloss die Bezirksversammlung im Februar 2024 auf gemeinsame Initiative von CDU, SPD und FDP einstimmig, dass der Platz, auf dem einst die Hammaburg stand, nun Hammaburg-Platz heißen soll. Hier werde „Geschichte lebendig“.
Schon in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts soll die rund 50 Meter breite Burganlage gebaut und seit ihrer Entstehung als Handelsplatz genutzt worden sein. An der Stelle, an der die Alster in die Elbe mündete, war die Hammaburg wohl zunächst als Schutzwall mit Wassergraben gebaut, wie das Archäologische Museum Hamburg auf seiner Internetseite dazu schreibt. Schriftlich belegt ist, dass die Burg bei einem Wikingerüberfall im Jahr 845 zerstört und niedergebrannt wurde.
Hamburgs Keimzelle: Rätsel um legendäre Hammaburg erst spät gelöst
Nur: Wo die Hammaburg genau stand, war lange Zeit trotz zahlreicher archäologischen Grabungen nicht gesichert. 2005 wurde erneut auf dem Domplatz gebuddelt, unter der Leitung von Karsten Kablitz. Eindeutige Beweise für die Hammaburg wurden jedoch nicht gefunden. So gelang es den Wissenschaftlern erst später am Schreibtisch, sämtliche Puzzleteile zusammenzusetzen. 2014 konnten Landesarchäologe Weiss und sein Team vermelden: Hier an der Domstraße stand einst die Hammaburg.
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„1000 Jahre nach ihrem Untergang und zehn Jahre nach ihrer zweifelsfreien Wiederentdeckung soll die Hammaburg nun endlich an ihrem einstigen Standort im Herzen Hamburgs ihren Namen zurückerhalten: ‚Hammaburg-Platz‘“, hatte Weiss über die Entscheidung der Bezirksversammlung gejubelt.
Auch für die Hamburgerinnen und Hamburger sowie ihre Besucher macht dies die Dinge einfacher. Denn der Platz an der Domstraße hatte bisher gar keinen Namen, zumindest nicht offiziell.