Hamburg. Die neue Promenade wurde offiziell eingeweiht. Viel Prominenz aus Hamburg kam anschließend zu Ehren des Modeschöpfers zusammen.
Knapp fünfeinhalb Jahre nach dem Tod des großen Hamburger Modeschöpfers ist es so weit: Der rund 155 Meter lange Abschnitt zwischen der Adolphsbrücke und dem Neuen Wall 75 heißt jetzt Karl-Lagerfeld-Promenade. Kultursenator Carsten Brosda und Ralf Neubauer (beide SPD), Bezirksamtschef von Hamburg-Mitte, haben diesen Teil des Fuß- und Wanderweges am Alsterfleet jetzt offiziell umbenannt.
Mit der neuen Karl-Lagerfeld-Promenade in unmittelbarer Nähe zum Modehaus Chanel, für das der weltbekannte Kreative als Chefdesigner prägend tätig war, würdigt die Stadt Hamburg das Lebenswerk eines ihrer großen Söhne und dessen Verbindung zu seiner Geburtsstadt. Es ist der weltweit erste öffentliche Ort, der an den einflussreichen Visionär erinnert. Rund 150 Interessierte waren zur festlichen Einweihung gekommen.
Karl Lagerfeld: Neue Promenade in der Hamburger City heißt nach Modedesigner
Obwohl Lagerfeld Hamburg bereits in den 1950er-Jahren verlassen habe und bis zu seinem Tod in Paris lebte, sei die Erinnerung an den Künstler sehr lebendig, sagte Kultursenator Carsten Brosda: „Von der großartigen Ausstellung ‚Feuerbachs Musen‘ in der Hamburger Kunsthalle, die 2014 unbekannte Fotografien Lagerfelds gemeinsam mit den Gemälden von Anselm Feuerbach zeigte, bis zur eindrucksvollen Schau des Modehauses Chanel 2017 in der Elbphilharmonie: Lagerfelds künstlerischer Geist hat in der Hansestadt Spuren hinterlassen – nun auch in Form einer Promenade.“
Frühestens zwei Jahre nach dem Tod werde eine Straße oder ein Platz nach einer großen Persönlichkeit benannt, sagte Kultursenator Brosda. Im Falle von Karl Lagerfeld habe es jetzt fünf Jahre gedauert: „Und ich verstehe durchaus, dass diese Wartezeit vielen Fans unerträglich lang vorgekommen sein muss. Obwohl auch mal jemand scherzte, dass wir in Hamburg ja schon lange eine Lagerstraße und eine Feldstraße haben.“
Auch Bezirksamtschef Ralf Neubauer betonte: „Karl Lagerfeld hat bisweilen durchaus mit Distanz auf seine Heimatstadt geblickt, trotzdem gehörte Hamburg zu ihm wie Sonnenbrille und streng getragener Zopf.“
Hamburg war für Karl Lagerfeld „eine Tapete“ in seinem Gehirn
Hintergrund: Karl Lagerfeld wurde 1933 in Hamburg geboren und erlangte als kreativer Kopf der Modewelt internationale Berühmtheit. Der exzentrische Hamburger kreierte Mode unter eigenem Namen, war aber auch für die Marken Chloé und Fendi tätig, bis er in den 1980er-Jahren Chefdesigner des französischen Modehauses Chanel wurde. Der Designer blieb bis zu seinem Tod im Februar 2019 mit Hamburg verbunden: „Die Stadt gehört zu meinem Background; Hamburg ist wie eine Tapete in meinem Gehirn“, hatte Karl Lagerfeld einmal in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt gesagt.
Der Bezirk Mitte hatte auf Vorschlag von Vivian Hecker, Gesamtleiterin Marketing und Events des Hamburger Abendblatts, und von Robert Eberhardt (Buch- und Kunsthandlung Felix Jud, die Karl Lagerfeld einst als sein „intellektuelles Delikatessengeschäft“ bezeichnete), beantragt, den Abschnitt des Alsterwanderwegs in direkter Nachbarschaft zum Neuen Wall nach Karl Lagerfeld zu benennen. Mit den neuen Straßenschildern ist die Würdigung des Modeschöpfers nun auch im Straßenbild für alle Hamburgerinnen und Hamburger sichtbar.
Karl Lagerfeld: Promis wie Ralf Dümmel und Sasha kamen nach Einweihung zum Lunch
Im Anschluss an die öffentliche Einweihung luden die Initiatoren, unterstützt von Chanel, zu einem besonderen Mittagessen in die Hanse Lounge. Unter den geladenen Gästen: Ingo C. Peters mit Ehefrau Christiane (Hotel Vier Jahreszeiten), Sänger Sasha mit Frau Julia Röntgen, Frankreichs Generalkonsulin Valérie Luebken, PR-Unternehmerin Alexandra von Rehlingen mit Mann Matthias Prinz, „Gala“-Chefredakteurin Doris Brückner sowie Caroline und Benjamin Freisfeld (Juwelier Brahmfeld & Gutruf am Neuen Wall). Auch „Höhle der Löwen“-Juror und Unternehmer Ralf Dümmel war beim exklusiven Spargelessen dabei: „Was mich mit Karl Lagerfeld verbindet? Er war aus ganzem Herzen Hamburger – genau wie ich einer bin.“
Christiane Arp (20 Jahre lang Chefredakteurin der deutschen „Vogue“) erinnerte in emotionalen Worten an ihre enge Zusammenarbeit (lief übrigens viel über Fax!) mit dem großen Designer: „Wir hatten zwischen 2006 und 2018 eine große Nähe. Ich weiß noch, wie wir einst Hand in Hand durch die Speicherstadt schlenderten.“ Alles, was sie über Mode wisse, habe sie von Karl Lagerfeld gelernt: „Er war einzigartig. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass in Hamburg ein großer Boulevard oder ein Platz nach ihm benannt wird, aber das kann ja noch kommen.“
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„Karl Lagerfeld hat als gebürtiger Hamburger die Modewelt revolutioniert, und wir sind stolz, ihm hier in seiner Heimatstadt diese besondere Ehre zu erweisen“, sagte Vivian Hecker vom Hamburger Abendblatt.
Anlässlich der Einweihung der Promenade gibt das Hamburger Abendblatt einen limitierten, erweiterten Nachdruck der Collector‘s Edition „Karl Lagerfeld“ heraus. Das erste Magazin, erschienen 2019, avancierte zur erfolgreichsten Ausgabe der Reihe und wurde für die neue Edition um 16 Seiten erweitert. Erhältlich ist das Magazin (10 Euro) im Buch- und Zeitschriftenhandel sowie in der Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts (Großer Burstah 18–32) sowie aufwww.abendblatt.de/magazine