Hamburg. Hansestadt bei neuem Ranking an der Spitze. Nirgendwo steigen so viele aufs Rad um wie in Hamburg. Aber das Verkehrsmittel hat ein Problem.

  • 21 Prozent der Menschen gaben an, ihr Fahrrad häufiger genutzt zu haben.
  • Hamburg schneidet im Vergleich der Bundesländer am höchsten ab.
  • Das Fahrrad liegt damit auf Platz zwei der beliebtesten Verkehrsmittel.

In keinem anderen Bundesland sind so viele Menschen im vergangenen Jahr aufs Fahrrad umgestiegen wie in Hamburg. 21 Prozent gaben bei einer Befragung durch die HUK an, ihr Fahrrad 2023 häufiger genutzt zu haben als im Vorjahr. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer.

Insgesamt ist der Norden offenbar besonders aufgeschlossen fürs Fahrradfahren. Denn gleich hinter Hamburg rangiert Schleswig-Holstein. Hier gab jeder Fünfte (20 Prozent) an, im vergangenen Jahr häufiger in die Pedale getreten zu haben. In Bremen waren es 18 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt nur bei 14 Prozent.

Verkehr Hamburg: Nirgendwo steigen so viele aufs Rad um wie in Hamburg

Das ergab die Sonderauswertung Fahrrad der diesjährigen HUK-Mobilitätsstudie, bei der mehr als 4000 Menschen ab 16 Jahren in allen Bundesländern befragt wurden. Im Zentrum der Studie stand die Frage nach dem bevorzugten Fortbewegungsmittel der Zukunft. Ein Viertel der Deutschen gaben dabei an, am liebsten auf das Fahrrad zurückzugreifen. Damit liegt das Fahrrad auf Platz zwei hinter dem Auto und vor dem Zufußgehen.

Die Zustimmung für das herkömmliche Rad sinkt seit 2021 jedoch weiter in allen Altersgruppen, während die Begeisterung für E-Bikes weitgehend konstant bleibt. Zwar ist die Sympathie fürs Radfahren laut der HUK-Analyse aktuell deutlich höher als für die Bahn (15 Prozent) oder Straßenbahn bzw. S-Bahn (12 Prozent). Jedoch: Bei jungen Menschen hat die Begeisterung für Räder ohne elektrische Hilfe auffallend stark seit der Corona-Zeit abgenommen. So sei bei den unter 25-Jährigen die Bewertung des rein muskelbetriebenen Fahrrads als ideales Verkehrsmittel der Zukunft von 28 auf nur noch 11 Prozent seit 2021 besonders stark gefallen.

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„In der Corona-Zeit haben eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten von Bussen und Bahnen die Beliebtheit des Fahrrads sehr stark befördert“, sagt Jörg Rheinländer, Vorstand bei der HUK-Coburg. Durch das E-Bike schienen sich jedoch nachhaltig neue Zielgruppen geöffnet zu haben. „Der zweite Platz des Fahrrads im Gesamtranking der gefragtesten künftigen Verkehrsmittel ist wichtig, weil in einem vernünftigen Verkehrsmix das Fahrrad als flexible und umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeit eine große Rolle spielen muss.“