Hamburg. Es herrschten kaum Zweifel in der CDU: Am Montag wurde die ehemalige FDP-Politikerin einstimmig aufgenommen. Das sind ihre Pläne.
Die Nachricht kam vergangene Woche überraschend, jetzt ist der Wechsel vollzogen: Anna von Treuenfels-Frowein, die zuletzt einzige Bürgerschaftsabgeordnete der FDP, ist von nun an Teil der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion. Vier Tage nach Bekanntgabe des Parteiwechsels habe die CDU der sofortigen Aufnahme der 62-Jährigen zugestimmt, sagte Fraktions- und Parteichef Dennis Thering am Montag nach der Sitzung.
An der Zustimmung der 15 Abgeordneten gab es keine Zweifel, nachdem Thering bereits am vergangenen Donnerstag von begeisterten Fraktionskolleginnen und -kollegen gesprochen hatte. Jetzt wurden Nägel mit Köpfen gemacht: „Ich freue mich sehr, dass Anna von Treuenfels-Frowein als profilierteste und stärkste liberale Stimme in unserer Stadt ab sofort die Arbeit der CDU-Fraktion im Hamburger Rathaus unterstützt“, so Thering.
CDU-Fraktion in Hamburg beschließt Aufnahme von Anna von Treuenfels-Frowein
Die Abgeordneten hätten die Aufnahme der 62-Jährigen einstimmig beschlossen. „Das war ein klasse Gefühl von Teamspirit“, so Treuenfels-Frowein. Für sie und Thering ist das weitere Ziel klar: „Wir wollen Regierungsverantwortung für unsere Heimatstadt übernehmen und sind gut darauf vorbereitet“, so Thering.
Die neue CDU-Abgeordnete wolle nun „für eine starke CDU in Hamburg“ kämpfen. „Es ist jetzt wichtiger denn je, dass die liberal-konservative Mitte als starke politische Kraft geschlossen handelt. Wir werden den Mittelstand und die Industrie stärken, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu generieren“, sagt Treuenfels-Frowein. Auch hochwertige Bildung, ein verlässlicher Rechtsstaat und eine faire Verkehrspolitik seien ihr wichtige Themen.
Treuenfels-Frowein sitzt ab jetzt auf den Fraktionsbänken der CDU
Sie begründete ihren Wechsel von der FDP zur CDU damit, dass sie vor allem auf Bundesebene die Positionen der FDP in der Ampelkoalition nicht mehr vertreten könne. Die 62-Jährige zählte dazu etwa die Cannabis-Regelung, das Bürgergeld oder verkürzte Einbürgerungsfristen.
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Thering ist mit dem Wechsel seiner Ansicht nach ein „wirklicher Coup” gelungen. Und damit der auch seine ganze Wirkung entfalten kann, soll Treuenfels-Frowein zudem die Partei hinter CDU-Chef Thering auf Listenplatz zwei in den Wahlkampf für die Bürgerschaftswahl im März 2025 führen.
Bürgerschaft Hamburg: 62-Jährige war einzige FDP-Abgeordnete mit Direktmandat
Die dreifache Mutter hat ihren Weg in die Politik 2008 über die Bürgerinitiative „Wir wollen lernen” gefunden, die sich letztlich erfolgreich gegen die Pläne der damaligen schwarz-grünen Koalition zur Gründung von Primarschulen gestemmt hat. Von dort kam sie zur FDP, mit der sie 2011 in die Bürgerschaft einzog.
Bei der Wahl 2020 scheiterte die FDP an der Fünfprozenthürde. Treuenfels-Frowein gewann aber ein Direktmandat im Wahlkreis Blankenese und schaffte so als einzige FDP-Politikerin den Sprung in die Bürgerschaft. Anfang 2022 gewann die FDP mit Sami Musa einen zweiten Abgeordneten hinzu, nachdem dieser von der SPD zu den Liberalen gewechselt war.