Hamburg. Deutlich weniger Beamte bei den letzten Spieltagen im Einsatz. Warum Hupkonzerte das größte „Problem“ waren.

Am Sonntag steht für die Polizei Hamburg der letzte große EM-Einsatz bevor. Schwerpunkt wird das Heiligengeistfeld sein, wo zum Endspiel beim Public Viewing noch einmal zahlreiche Fans erwartet werden. Der Einsatz wird, wie alle Fußballeinsätze während der Europameisterschaft, aus dem Polizeipräsidium vom Führungsstab geleitet: Ansonsten hat die Polizei bereits seit einer Woche deutlich abgespeckt.

Schon seit vergangenem Montag sind die Alarmhundertschaften, bestehend aus Beamten aller Hamburger Polizeiwachen, aufgelöst worden. Ursprünglich war ihr Einsatz bis zum Ende der Fußball-EM vorgesehen. „Die gesamte Europameisterschaft war aus Sicht der Polizei bislang nahezu unproblematisch“, so ein Beamter kurz vor dem Endspiel. Befürchtete Hooligan-Krawalle blieben völlig aus.

Fußball-EM 2024: Erster Spieltag in Hamburg von spektakulärem Einsatz überschattet

Dabei hatte es kurz nach dem Start der Europameisterschaft am 16. Juni auf dem Kiez einen Schusswaffeneinsatz der Polizei gegeben. Beteiligt waren Einsatzkräfte, die zur EM dort eingesetzt waren. An dem Tag spielte Polen gegen die Niederlande im Volksparkstadion.

Die Beamten stoppten durch einen Beinschuss einen 39 Jahre alten Mann aus Buchholz, der auf der Reeperbahn Ecke Silbersackstraße randalierte, mit einem spitzen Schieferhammer bewaffnet war und einen Brandsatz zünden wollte. Der Mann ist ein Fall für die Psychiatrie. Der Fußballeinsatz selbst, zu dem an dem Tag 2400 Beamte eingesetzt waren, verlief laut Polizei „unauffällig“.

EM in Hamburg: Oft mehrere Hundert Polizisten aus anderen Bundesländern im Einsatz

2400 Polizisten waren beim „zweiten Matchday“ in Hamburg im Einsatz, als Kroatien gegen Albanien im Volksparkstadion spielte und deutsche Fans das Spiel ihrer Mannschaft auf dem Heiligengeistfeld vor der Großbildleinwand verfolgten, blieb es weitgehend friedlich. Wie bei allen Großeinsätzen waren auch Beamte aus anderen Bundesländern eingesetzt – an diesem Tag waren es 750.

Auch rund um das Spiel Georgien gegen Tschechien am 22. Juni blieb es laut Polizei „unauffällig“. Lediglich beim Public Viewing, als die türkische Mannschaft gegen Portugal spielte, wurde es kurz „kritisch“. Es drohten Auseinandersetzungen zwischen einigen Fans, die schnell von der Polizei unterbunden wurden. 2900 Polizisten waren an dem Tag im Einsatz.

Polizei Hamburg: Viele Bußgeldverfahren wegen „Hupkonzerten“ eingeleitet

2500 Einsatzkräfte waren am 26. Juni in Hamburg im Einsatz, als Tschechien gegen die Türkei spielte. „Bei beiden grundsätzlich friedlich verlaufenden Fan Walks wurden zahlreiche pyrotechnische Gegenstände abgebrannt“, hieß es von der Polizei. Arbeit gab es für die eingesetzten Beamten wie nach allen siegreichen Spielen der türkischen Mannschaft lediglich wegen Ruhestörungen vorwiegend durch Hupkonzerte. Hier wurden mehrere Hundert Bußgeldverfahren eingeleitet.

Am 5. Juli waren noch einmal 2600 Polizisten rund um das Spiel Frankreich gegen Portugal und dem Public Viewing beim Spiel Deutschland gegen Spanien im Einsatz. Auch hier zog die Polizei eine „positive Bilanz“. Es sei zu „keinen einsatzrelevanten Vorkommnissen“ rund um die EM gekommen.

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Gleich nach dem Ausscheiden Deutschlands und der Türkei, die hier viele Fans hat, aus der EM wurde die Zahl der zu den Spielen eingesetzten Polizisten deutlich reduziert.

Am kommenden Dienstag will die Polizei noch einmal aus ihrer Sicht den Einsatz rund um die Fußballeuropameisterschaft Revue passieren lassen.