Hamburg. Fünf Milliarden Euro fließen bis 2028 in umweltfreundliche Projekte, viel davon in die Schiene. Diese Strecken profitieren besonders.

Es ist eine Rekordsumme: Die Stadt Hamburg wird in den Jahren 2025 bis 2028 insgesamt rund fünf Milliarden Euro in den umweltfreundlichen Verkehr investieren. Das teilte die Verkehrsbehörde mit Blick auf den nun vorgelegten eigenen Haushalt mit. Von 2025 bis 2028 werden demnach jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro investiert, der Löwenteil davon fließt in neue und ausgebaute Schnellbahnen im HVV.

Profitieren sollen vor allem die S-Bahnen nach Harburg und Bergedorf sowie die U4 Horner Geest und die neue U5. Weitere Investitionen fließen laut Behördensprecher Dennis Krämer in den Hamburgtakt im Busbereich, in Radverkehrsanlagen, Straßen und Brücken.

HVV: Hamburg investiert Rekordsumme von fünf Milliarden Euro in Bahnausbau

Wie stark die Investitionen steigen, zeigt ein Blick auf die jährlichen Summen. 2022 hatte die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) noch 209 Millionen Euro für Investitionen ausgegeben, 2023 waren es 309 Millionen und im laufenden Jahr sollen es etwa 671 Millionen Euro werden.

Für das Jahr 2025 stehen im Investitionshaushalt laut BVM rund 1,1 Milliarden, im Jahr 2026 dann 1,2 Milliarden Euro bereit. Laut der mittelfristigen Planung sollen im Jahr 2027 sogar 1,5 Milliarden Euro in Investitionen fließen, bevor die Summe 2028 wieder leicht auf 1,2 Milliarden Euro sinkt.

HVV: Wo die Stadt jetzt besonders viel investiert

„Hamburg investiert in großem Stil in die Schiene und damit in nachhaltige Mobilität der Zukunft“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) dem Abendblatt. „Die großen Schnellbahnprojekte U4, U5 und S4, die künftig Hunderttausenden Hamburgerinnen und Hamburgern nachhaltige, bequeme Mobilität bieten, befinden sich im Zeit- und Kostenplan. Bis 2028 werden wir pro Jahr mehr als 1,2 Milliarden Euro investieren, um unser Schnellbahnnetz in weiten Teilen Hamburgs zu verbessern.“

Darüber hinaus würden nun konkret die Kapazitäten der S-Bahnen nach Harburg und Bergedorf erweitert – für eine „höhere Taktung, mehr Resilienz“ und mehr Langzüge. „In diesem Jahr gehen die Bauarbeiten auf dem Ast Richtung Harburg los“, so Tjarks. Es gehe in den kommenden Jahren um „große Summen und Anstrengungen für Hamburg“.

Die Investitionen seien auch „ein großes Bekenntnis des Hamburger Senats zur Mobilitätswende und zur umweltfreundlichen Schiene“, sagte der Senator. „Diese Investitionen werden uns allen, aber auch unseren Kindern und Enkeln zugutekommen. Nachdem viele Jahre geplant und diskutiert wurde, wird Hamburg jetzt in allen Teilen unserer Stadt richtig konkret mit dem Schnellbahnausbau.“

HVV: S-Bahn-Strecken nach Harburg und Bergedorf profiteren am stärksten

Finanzieller Schwerpunkt der nächsten beiden Jahre wird laut Tjarks die Kapazitätserweiterung der stark frequentierten S-Bahnen nach Harburg und Bergedorf mit insgesamt 173 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026. Die Finanzierung sei gesichert, das Projekt könne mit „bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten durch Bundesmittel bezuschusst werden“.

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Durch die notwendigen Investitionen in die Technik auf der Strecke nach Harburg werde die Voraussetzung geschaffen, die Verstärkerlinie S6 fahren zu lassen, mit der die Taktung zwischen Elbgaustraße und Neugraben spürbar verbessert werden soll. Die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Harburg sei der am meisten genutzte Streckenabschnitt im Hamburger Netz. Mit den Maßnahmen könne die die Kapazität um 40 Prozent pro Stunde und Richtung gesteigert werden.

U5 und U4: Auch in diese Linien fließen künftig hohe Summen

Der Senat werde zudem „sehr viel Geld in die Hand nehmen, um den S-Bahn-Ast nach Bergedorf zuverlässiger, resilienter und komfortabler zu machen“, so die Tjarks-Behörde. „In Richtung Bergedorf soll die Kapazität durch den Einsatz von Langzügen um 25 Prozent gesteigert werden.“

Weitere große Investitionen fließen laut Verkehrsbehörde in die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest (106 Millionen Euro im Jahr 2025/43 Millionen Euro in 2026), in den Neubau der U5 (490/454 Millionen Euro) sowie die S4 Ost (34/126 Millionen Euro). Die Weiterführung der U4 in Richtung Süden befindet sich laut Behörde „in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung“, parallel beginne eine erste Ausführungsplanung. Dafür kalkuliert die Stadt mit 7,5 Millionen Euro im kommenden Jahr und 17,5 Millionen Euro im Jahr 2026.