Hamburg. 66-Jähriger und sein Sohn wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Mann wurde laut Anklage angefahren und schwer verletzt.

Sie warteten auf den Schulbus. Doch statt eines gewöhnlichen Vormittags im Unterricht erwartete einen Jungen und dessen Vater ein heftiger Streit mit schweren Folgen. Der Vater erlitt schließlich sogar eine Augenverletzung, die zu einem Sehverlust führte.

So stellt sich ein Geschehen vom 17. Dezember 2019 jedenfalls aus Sicht der Staatsanwaltschaft dar. Bald müssen sich deshalb zwei Männer in einem Prozess vor dem Amtsgericht verantworten. Einem 66-Jährigen wird gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung vorgeworfen, sein 36 Jahre alter Sohn ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung in zwei Fällen angeklagt. Zunächst war der Auftakt für kommenden Montag geplant gewesen, nun wurde er auf Juli verschoben, wie es am Freitag hieß.

Prozess Hamburg: Streit am Schulbus eskaliert – Mann auf einem Auge fast blind

Die beiden Angeklagten sollen an jenem Dezembermorgen mit ihrem Auto in der Straße Am Husarendenkmal zufällig auf den damals 51-Jährigen getroffen sein, der mit seinem Sohn auf den Schulbus wartete. Durch Hupen soll der ältere Angeklagte den Geschädigten aufgefordert haben, den Gehweg freizumachen.

Als der 51-Jährige dies nicht tat, hielten die Angeklagten den Ermittlungen zufolge ihr Fahrzeug an, der 36-Jährige soll ausgestiegen sein und dem warteten Vater einen Faustschlag gegen die Schulter versetzt haben.

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Anschließend, so die Vorwürfe weiter, sei der 66-Jährige mit dem Pkw langsam auf den Vater zugefahren und habe ihn schließlich, weil dieser weiter auf dem Gehweg stehen blieb, mit dem PKW angefahren und am Schienbein touchiert.

Am Abend soll es am Schulbus einen Faustschlag gegeben haben

Doch dies war offenbar noch nicht das Ende der Auseinandersetzung. Am Abend soll der 36-Jährige dem Vater erneut begegnet sein, als dieser seinen Sohn vom Schulbus abholen wollte. Der Anklage zufolge sprach der 36-Jährige den Vater an und versetzte ihm dann einen heftigen Faustschlag auf das linke Auge. Daraufhin sei der 51-Jährige zu Boden gestürzt und habe eine schwere Verletzung an diesem Auge erlitten. Im Detail handelt es sich laut Ermittlungen um einen Bruch des Augenhöhlenbodens, Hämatome sowie eine dauerhafte und deutliche Einbuße seiner Sehkraft.