Hamburg. Günstige Tickets für die Hamburgische Staatsoper erschlichen. Wie der Trick der Frau in gleich 21 Fällen funktionierte.
Dieser Betrug war zweimal um die Ecke gedacht, aber dennoch nicht minder perfide: Die 61-Jährige, die ihn begangen haben soll, sparte auf diese Weise Hunderte von Euro. Aber ihr ging es nicht um Luxusuhren oder teure Hotelübernachtungen. Die beschuldigte Frau, die sich am Donnerstag in Hamburg vor dem Amtsgericht Hamburg verantworten muss, liebt ganz offensichtlich die Kultur. Ihre Beute ist ungewöhnlich: Es ging um Karten für die Hamburgische Staatsoper.
Und dafür soll sie, so die Anklage, Urkunden gefälscht haben, indem sie sich als Mitarbeiterin des Hamburger Ohnsorg Theaters beziehungsweise des Thalia Theaters ausgab. So habe die Frau jeweils einen auf ihren Namen lautenden, vollständig gefälschten Betriebsausweis des Ohnsorg Theaters und des Thalia Theaters benutzt, um an vergünstigte Karten für die Hamburgische Staatsoper zu kommen.
Prozess Hamburg: Mit Steuerkarten in die Staatsoper
Dabei handelte es sich um sogenannten Steuerkarten, mit denen Mitarbeitern der städtischen Theater gegen Vorlage ihres Mitarbeiterausweises auch an anderen Häusern nur einen Bruchteil des regulären Kartenpreises zahlen müssen. Die Angeklagte soll so zum Beispiel zwei Karten für das Ballett „Don Quixote“ für 32 Euro erworben haben, statt für den regulären Verkaufspreis von 170 Euro.
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Auch ins Ballett „Bernstein Dances“ ging sie für 32 Euro und sparte damit 134 Euro. Insgesamt wirft ihr die Staatsanwaltschaft Urkundenfälschung in 21 Fällen vor.