Hamburg. So viele Fahrstreifen wie derzeit wurden nie in Hamburg instand gesetzt. Autofahrer stehen im Stau, aber langfristig wird es besser.
Ob Willy-Brandt-Straße, Saseler Chaussee oder Bramfelder Straße: Die Hamburger Verkehrsbehörde meldet einen Rekord bei den Straßensanierungen in dieser Legislaturperiode. Insgesamt 744 Fahrstreifenkilometer seien von 2020 bis 2023 in der Hansestadt instand gesetzt worden – so viele wie nie zuvor.
Langfristig ist das für Hamburgs Auto- und Radfahrer ein Vorteil, kurzfristig bedeutet das höhere Tempo bei den Sanierungen erst einmal viele Baustellen. Aber wer im Stau steht, mag sich an mancher Stelle damit trösten, dass der Straßenzustand langfristig besser wird. Jahrzehntelang war zu wenig in die Infrastruktur der Stadt investiert worden.
Rekord bei Sanierung: So viele Hamburger Straßen instand gesetzt
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 175 Kilometer Fahrstreifen auf Vordermann gebracht, für die Jahre 2020 bis 2023 sind es insgesamt 744 Kilometer, also ein Schnitt von 186 pro Jahr, teilte die Verkehrsbehörde am Freitag mit. So viele Straßenkilometer pro Jahr seien noch nie saniert worden. Dies sei eine Steigerung von rund 24 Prozent gegenüber dem Zeitraum von 2015 bis 2019.
Zudem übertreffe der Senat damit das Ziel, das er sich selbst im Koalitionsvertrag gesetzt hat, deutlich: 500 Fahrstreifenkilometer wollte Rot-Grün in dieser Legislaturperiode insgesamt sanieren.
Hamburgs Autofahrer profitieren, Verkehrssicherheit auch
„Wir wollen und müssen den Zustand der Infrastruktur in unserer Stadt dauerhaft verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind hohe Sanierungsleistungen erforderlich“, sagte der Grünen-Politiker Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. 24 Prozent mehr Straßensanierungen als in der vergangenen Legislaturperiode, das helfe „allen Autofahrerinnen und Autofahrern, es verbessert aber auch die Verkehrssicherheit für alle Menschen“.
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Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) versucht, nach Möglichkeit notwendige Leitungsarbeiten im Straßenraum mit Deckschichtsanierung auf der Fahrbahn zu kombinieren. Im Jahr 2023 wurden saniert:
- Willy-Brandt-Straße (insgesamt 10,5 sanierte Fahrstreifen-Kilometer), Deckschicht der Fahrbahn und Nebenflächen (Gehwege und Radwege)
- Farmsener Weg und die Saseler Chaussee bis zur Straße Am Stühm Nord (insgesamt 1,6 sanierte Fahrstreifen-Kilometer)
- Georg-Wilhelm-Straße
- Harburger Chaussee bis Mengestraße (5,2 sanierte Fahrstreifen-Kilometer)
- Knoten Mundsburger Damm – Lerchenfeld (Deckschichtinstandsetzung, 4,7 sanierte Fahrstreifen-Kilometer)
- Krausestraße / Mühlenstraße / Brauhausstraße / Hammer Straße (Teilflächen)
- Bramfelder Straße bis Pappelallee (Deckschichtinstandsetzung mit 4,6 km sanierten Fahrstreifen-Kilometer)
- Garstedter Weg
- Niendorfer Marktplatz bis Krohnstieg (Deckschichtinstandsetzung, 10,7 km)
Im Jahr 2024 werden in Hamburg saniert:
- auf einer Fläche von 7,4 km die Schnackenburgallee (Deckschichtsanierung, Nebenflächeninstandsetzung)
- die Burgstraße (2,9 km)
- Saseler Chaussee/Bergstedter Chaussee, Stadtbahnstraße bis Volksdorfer Damm, 5,1 km)
- Berner Straße (Alter Zollweg bis Bargkoppelweg; 1,4 km, Fernwärme-Leitungen und folgend Straßenbau)
Um den Stand der Sanierungsleistungen zu überprüfen, erstellt der LSBG zweijährlich einen Straßenzustandsbericht. Die aktuellste Ausgabe von 2022 zeigte für Hamburgs Hauptverkehrsstraßen eine Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) von 2,45, so die Behörde. Gegenüber 2016 habe sich dabei der Anteil des Hauptverkehrsstraßennetzes mit einem Wert von schlechter als 4,5 von rund 25 Prozent auf 16 Prozent reduziert. Allerdings hatte jede sechste Fahrbahn im Stadtgebiet die Schulnote 5 erhalten. Die nächste Ausgabe des Straßenzustandsberichts wird für Ende 2024 erwartet.