Kreis Pinneberg. Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr wird in Elmshorn und Hörnerkirchen tätig. Diese Gemeinde muss auf die Sanierung weiter warten.

Das Land wird in diesem Jahr drei marode Straßen im Kreis Pinneberg erneuern. Das kündigten am Freitagmittag Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und seine leitenden Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) auf einer Pressekonferenz in Marne (Dithmarschen) an. Die Schlaglochpiste in Appen (Landesstraße 106), die seit einem Jahr nur noch mit Tempo 30 befahren werden darf, gehört aber noch nicht dazu.

Vom Sommer an wird die Bundesstraße 431 in Elmshorn (Hamburger Straße) im dritten Bauabschnitt von der Langelohe/Adenauer Damm bis zur Agnes-Karll-Allee (Einfahrt Klinikum) saniert. Zudem sollen die beiden Landesstraßen 109 (Elmshorn – Holstendorf) und 112 (Brande-Hörnerkirchen – Steinburg) neu asphaltiert werden.

Die Hamburger Straße (B 431) in Elmshorn soll bis Ende 2026 fertig saniert sein

Die Dauerbaustelle der B 431 zieht sich also weitere 500 Meter weiter in Richtung A23-Auffahrt. „Ich hoffe, dass wir damit in zwei bis drei Jahren endlich durch sind“, sagt Bürgermeister Volker Hatje. Das würde mit dem fünften Bauabschnitt der kompletten Straßensanierung Ende 2026 der Fall sein. Dann wird voraussichtlich die B 431 nach gut fünf Jahren Bauzeit auf vier Kilometern vollständig erneuert sein. Seine Verwaltung sei gerade dabei, mit dem LBV die Details der Verkehrsführung abzustimmen. „Die Frage ist, ob wir in der Baustelle eine Einbahnstraßenregelung einrichten müssen oder ob es mit gegenläufigem Verkehr geht.“

Das sei keine leicht zu beantwortende Frage, betont der Elmshorner Verwaltungschef. Schließlich befänden sich verschiedene Geschäfte entlang der Baustelle an der B 431. „Die Anlieger müssen natürlich jederzeit ihre Grundstücke erreichen können“, sagt Hatje. Ob das mit beidseitigem Verkehr gesichert möglich ist, werde zurzeit untersucht. Startschuss der Bauarbeiten soll Sommer sein und bis Jahresende sollen diese fertiggestellt sein, kündigte am Freitag, 8. März, der LBV an.

Insgesamt wird die Sanierung der B 431 dann Land und Bund zehn Millionen Euro gekostet haben

Insgesamt werden in die Fahrbahnerneuerung der B 431 in Elmshorn knapp zehn Millionen Euro investiert. 2,3 Millionen Euro davon trägt der Bund. Die Stadt Elmshorn beteiligt sich daran mit der der Erneuerung der Radwege, Bürgersteige und der Kanalisation. „Das müssen wir selbst finanzieren“, sagt Bürgermeister Hatje, ohne genaue Summen zu nennen.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Also seien Sie bitte freundlich zu unseren Straßenbauarbeitern. Wenn die Baustelle fertig ist, wird es auf jeden Fall besser.“
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Also seien Sie bitte freundlich zu unseren Straßenbauarbeitern. Wenn die Baustelle fertig ist, wird es auf jeden Fall besser.“ © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Die L 109 in Elmshorn (Wilhelmstraße, Kurzenmoor) soll jetzt nach ein- bis zweijähriger Verspätung endlich bis Holstendorf saniert werden. Dafür sind 1,1 Millionen Euro vorgesehen. Die Bauzeit wird vom LBV von Sommer bis November angegeben. Ursprünglich sollte diese Baumaßnahme bereits 2022 ausgeschrieben und im vergangenen Jahr fertiggestellt sein, erklärte der LBV auf Nachfrage.

Die Sanierung der Landesstraße 109 musste wegen der LNG-Pipeline nach Hetlingen verschoben werden

„Auf Grund von erkannten Konflikten mit dem Neubau der LNG-Pipeline Brünsbüttel – Hetlingen der Gasonie musste die Maßnahme geschoben werden.“ Nun aber sei der Bau der Pipeline in diesem Bereich abgeschlossen und es erfolge eine Detailkoordinierung mit den anstehenden Rekultivierungs- und Renaturierungsarbeiten.

Ganz im Norden des Kreises Pinneberg wird weiter an der Sanierung der L 112 von Brande-Hörnerkirchen bis Steinburg im Nachbarkreis gearbeitet. Diese Gemeinschaftsaufgabe mit der Gemeinde hat bereits vor einem Jahr begonnen und soll nun Ende 2024 fertiggestellt sein. Es werden 1,3 Millionen Euro investiert. Das Land erneuert die Fahrbahn, die Gemeinde ihre Kanalisation. Die Umleitung erfolgt über Horst und Groß Offenseth-Aspern.

Ob die Schlaglochpiste in Appen vor 2027 erneuert werden kann, wird bis Mai geprüft

Zur Schlaglochpiste in Appen teilt der Landesbetrieb mit, dass die L 106 im Erhaltungsprogramm 2023 bis 2027 aufgenommen und für das Jahr 2027 gelistet sei. Die Tempo-30-Regelung bleibe dort bis zur Sanierung bestehen. „Der Straßenbetrieb nimmt diesen Straßenabschnitt täglich in Augenschein und wird bei einer weiteren Verschlechterung weitere Maßnahmen ergreifen“, heißt es vom LBV. Allerdings seien „mögliche Änderungen dieses Terminplans für die Ortsdurchfahrt Appen in Prüfung, Ergebnisse des Prüfungsprozesses liegen voraussichtlich Anfang Mai vor.“

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In diesem Zusammenhang bat der Verkehrsminister bei der Vorstellung der geplanten Straßensanierung die Autofahrer um Geduld. „Wir ärgern uns alle über kaputte Straßen ebenso wie über die Baustellen“, sagte der Minister. „Wenn wir in jedem Ort eine Baustelle einrichten, könnten wir aber gar nicht mehr fahren.“

Land saniert für 80 Millionen Euro marode Straßen – 18 Millionen Euro fließen in Radwege

Abgesehen davon, dass die Bauwirtschaft das alles nicht gleichzeitig bewerkstelligen könnte. „Also seien Sie bitte freundlich zu unseren Straßenbauarbeitern und fahren vielleicht zehn Minuten früher los. Wenn die Baustelle fertig ist, wird es auf jeden Fall besser.“

Insgesamt investiert das Land in diesem Jahr 80 Millionen in die Sanierung der Straßen und 18 Millionen in die Verbesserung der Radwege. Der gesamte Sanierungsstau der maroden Straßen in Schleswig-Holstein beträgt nach Angaben von LBV-Direktor Frank Quirmbach eine Milliarde Euro.