Hamburg. Entleihe und Rückgabe der Fahrräder sollen einfacher werden, auch das Aussehen ändert sich. Ein Service allerdings entfällt.

Wer einmal versucht hat, in Hamburg ein StadtRad an einer Station zurückzugeben, kennt das Problem: Während die eine Hand den Riegel nach unten drückt, versucht die andere, gleichzeitig das Schlossseil ins Hinterrad zu schieben und dabei den roten Knopf zu drücken. Da fließen schon mal ein paar Schweißtropfen, ehe das erlösende „Rückgabe erfolgreich“ im LED-Display erscheint.

Doch damit soll bald Schluss sein: Die neuen Leihräder werden mit einer digitalen Schlosstechnik ausgestattet und brauchen künftig nicht mehr angeschlossen zu werden – Riegel herunterdrücken, fertig. Aber das sogenannte IoT-Schlosssystem ist nicht die einzige Neuerung bei StadtRad neo, über die die Deutsche Bahn am Montag informierte.

StadtRad Hamburg: Leihräder erhalten neue Schlösser und Frontkörbe

Gemeinsam mit der Verkehrsbehörde habe man das Angebot weiterentwickelt. Fahrradflotte und digitaler Auftritt würden „rundum erneuert“. So könnten Fahrtpausen künftig per App eingelegt werden. Zudem sind die neuen Räder mit Frontkörben ausgestattet, das Gepäck bleibe somit stets im Blick.

Die neue Schlosstechnik hat die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben bereits in anderen Bikesharing-Systemen getestet. Sie soll nicht nur handlicher, sondern auch weniger reparaturanfällig sein.

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„Die neuen Schlösser werden die Ausleihvorgänge für die Nutzerinnen und Nutzer noch einfacher und schneller machen, was besonders im Alltag, etwa auf dem Weg zur Bahn, eine wichtige Verbesserung ist“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Die Grünen). Er stellte am Montag zusammen mit Deutsche-Bahn-Connect-Chef Jürgen Gudd die umgerüsteten Räder vor.

Die ersten 200 Exemplare, in der App zu erkennen als „StadtRad neo“, wurden unter anderem an den Stationen Axel-Springer Haus, Hauptbahnhof und S-Bahn Othmarschen bereitgestellt. Bis Juni solle die Hälfte, bis Jahresende dann die ganze Flotte umgerüstet sein.

StadtRad-Entleihe per Anruf entfällt

Auch die StadtRad-App selbst, die laut Bahn von 237.000 registrierten Kundinnen und Kunden genutzt wird, sei überarbeitet worden. Ein Service fällt allerdings weg: Die StadtRäder lassen sich künftig nicht mehr per Anruf ausleihen.

Das Bikesharing-Angebot StadtRad Hamburg wurde 2009 eingeführt. Inzwischen umfasst es etwa 3700 Fahrräder sowie knapp 50 Lastenpedelecs. Zuletzt litt die Nachfrage in Hamburg aber unter dem großen Angebot an E-Scootern.