Hamburg. Gewerkschaft hat aufgrund der Fentanyl-Problematik in Hamburg einen besonderen Vorschlag. Nur wird er auch umgesetzt?

Hamburg wird momentan von einer neuen Trend-Droge überschwemmt. Deutschlandweit wird nirgendwo mehr illegales Fentanyl gedealt als auf den Straßen der Hansestadt (das Abendblatt berichtete). Dabei ist der Stoff, der vor allem zum Strecken von Heroin genutzt wird, höchst gefährlich und kann bei höherer Dosierung tödlich sein. Dafür reichen schon wenige Krümel.

Auch für die Beamten der Polizei Hamburg ist die Droge und vor allem der richtige Umgang damit und Hilfe für die Abhängigen mittlerweile ein ernstes Thema. So fordert die Polizeigewerkschaft GdP nun, Streifenpolizisten mit dem Notfallmedikament Naloxon auszustatten.

Polizei Hamburg: Gewerkschaft fordert Ausstattung mit Nasenspray

Der Wirkstoff wird über einen Nasenspray verabreicht und könne laut Gewerkschaft bei den meist tödlich verlaufenden Atemlähmungen, die durch eine Überdosis Fentanyl hervorgerufen werden, schon in den Händen von Laien enorm hilfreich sein. „Die Studienlage ist eindeutig – Take-Home-Naloxon rettet Leben“, heißt es in einer GdP-Mitteilung.

Die Faustregel scheint einfach: Je mehr Personen mit dem Nasenspray ausgerüstet seien, desto weniger tragische Todesfälle durch eine Überdosis Fentanyl. Da die Beamten oftmals die ersten Einsatzkräfte vor Ort seien, würde es laut Argumentation der GdP Sinn ergeben, diese mit dem Nasenspray auszustatten.

Polizei Hamburg: Fentanyl-Welle macht Gewerkschaft Sorgen

Dazu GdP-Landesvize Lars Osburg: „Unsere Einsatzkräfte sind fast immer schneller an Einsatzorten und Rettungsdienste sind zunehmend gebunden. Originär sind andere für medizinische Hilfe zuständig, aber in der Praxis ist es die Polizei, die zuerst vor Ort ist. Hier geht es um wertvolle Zeit, in der die Polizei Leben retten kann, bevor Rettungskräfte vor Ort sind.“

Mehr Polizei-Themen

Ob es zu einer Ausstattung der Streifenpolizisten kommen wird, steht derweil in den Sternen. Bislang hat die Polizei Hamburg keinerlei Pläne in diese Richtung vorgestellt.

Klar ist für die GdP, dass der Naloxon-Gebrauch im Fall der Fälle „mit einer entsprechenden medizinischen Qualifizierung einhergehen“ müsse. „Kollegen müssten dafür geschult, die gesetzlichen Vorraussetzungen überprüft und im Zweifel geschaffen werden“, heißt es seitens der Polizeigewerkschaft. Osburg: „Der Gebrauch wäre auch in dem Interesse der Eigensicherung, um meinen Kolleginnen und Kollegen in lebensbedrohlichen Situationen helfen zu können.“