Hamburg. Kai Hankeln verlässt Hamburgs größten Arbeitgeber. Seine Nachfolge bei Asklepios tritt ein Führungsduo an.

Der größte Arbeitgeber in Hamburg trennt sich von seinem CEO und hat künftig eine Doppelspitze im Vorstand. Kai Hankeln verlässt Asklepios, wie der Klinikkonzern am Montag bekannt gab. Es gebe in Zukunft ein Führungsduo, das aus den bisherigen Vorständen Joachim Gemmel und Marco Walker bestehe. Sie würden zu neuen Co-CEOs ernannt, wie es hieß. Der sonst die Öffentlichkeit meidende Asklepios-Gründer und Alleingesellschafter Bernard große Broermann meldete sich in der Unternehmensmitteilung ebenfalls zu Wort: „Unsere neue Führung hat die Fähigkeit, die Vision und Strategie von Asklepios mit neuer Energie und innovativen Ideen zu bereichern.“

Broermann sagte, er danke Hankeln, unter dessen Führung Asklepios Meilensteine erreicht habe. Hankeln war seit 2016 im Amt. „Joachim Gemmel und Marco Walker verkörpern die nächste Generation der Unternehmensführung mit einer klaren Vision für die Zukunft. Beide bringen umfangreiche Erfahrungen und neue Perspektiven mit, die entscheidend für die Beschleunigung unserer strategischen Initiativen und die Förderung einer Kultur der Innovation und partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Unternehmensbereiche sind.“

Asklepios: Neues Konzern-Führungsduo in Hamburg

Zur neuen Führungscrew zählen außerdem die zuletzt berufene Medizin-Vorständin Dr. Sara Sheikhzadeh (Chief Medical Officer) und als Finanzvorstand der Chief Financial Officer Hafid Rifi. Sheikhzadeh war viele Jahre Notärztin und verantwortlich für alle Hamburger Notaufnahmen bei Asklepios.

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Der neue Co-Chef Gemmel sitzt bereits seit 2019 im Vorstand als Chief Operating Officer. Er verantwortete aus der Zentrale in Barmbek unter anderem die Hamburger Häuser. Vor seiner Asklepios-Zeit war Gemmel Vorstand im Klinikmanagement der Damp Holding. Gemmel ist ein ausgezeichneter Triathlet, der im vergangenen Jahr den Ironman auf Hawaii schaffte. Walker ist seit 2016 Mitglied im Vorstand der Asklepios Kliniken GmbH. Er startete 2002 als Trainee im Konzern.

Asklepios ist mit 16.200 Mitarbeitern allein in der Stadt Hamburgs größer Arbeitgeber vor Airbus und dem UKE. Bundesweit arbeiten knapp 68.000 Menschen für das von Broermann gegründete Medizinunternehmen. Er sagte: „Es ist mir wichtig, dass die Führung weiterhin fest in den Händen eines Teams liegt, das die Werte sowie die Philosophie unseres Familienunternehmens teilt und versteht, diese in die Zukunft zu tragen. Das neue Führungsduo unterstreicht unser Engagement für Integration und kontinuierliche Erneuerung im gesamten Unternehmen.“

Hamburg: Was bringt die Krankenhausreform Asklepios und Co.?

Das wirtschaftliche und politische Umfeld der Krankenhauslandschaft ist deutlich unsicherer geworden. Das hat auch mit der Corona-Pandemie und ihren Folgen zu tun. Während der Hochphasen von Corona und Lockdown mussten planbare Operationen abgesagt und verschoben werden. Gleichzeitig gab es unter Patientinnen und Patienten eine Unsicherheit über einen Krankenhausaufenthalt. Die meisten Kliniken haben finanzielle Verluste erlitten. Kurz darauf schlugen bei allen hohe Energie- und Personalkosten zusätzlich negativ zu Buche. Die Krankenhäuser können jedoch die „Preise“ nicht erhöhen.

In der aktuell diskutierten Krankenhausreform von Bundesländern und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht es auch darum, neue „Zentren“ zu bilden, was dazu führt, dass Häuser schließen beziehungsweise sich anderen medizinischen Angeboten widmen müssen. Auch in Hamburg werden Zusammenlegungen auch trägerübergreifend diskutiert. Hier könnte es zur Kooperation von Asklepios-Kliniken mit anderen Häusern kommen.

Hamburgs größte Arbeitgeber