Hamburg. Die CDU feiert den 80. Geburtstag von Dirk Fischer und Wolfgang Peiner – und Klaus-Michael Kühne hält eine launige Rede.

So viel Prominenz wurde lange nicht mehr auf einer CDU-Veranstaltung in Hamburg gesehen: Der Parteichef Friedrich Merz war gekommen, alle drei Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten, Ex-Bürgermeister Ole von Beust, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP), Aurubis-Chef Roland Harings, Ex-Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrend, Ehrenbürger Michael Otto, Wirtschaftsrats-Chef Thies Goldberg, Karl Gernandt und viele andere. Es galt, zwei große Christdemokraten zu ehren: Vor Kurzem feierten Ex-Finanzsenator Wolfgang Peiner und der langjährige Hamburger CDU-Vorsitzende Dirk Fischer ihren 80. Geburtstag.

Die verspätete Geburtstagsparty spendierten Klaus-Michael Kühne und seine Gattin Christine im eigenen Hotel The Fontenay an der Außenalster. Der Logistik-Unternehmer begrüßte die 200 Gäste mit einer launigen Rede, nannte sich selbst wegen der Mehrwertsteuererhöhung einen „armen Hotelier“, bescheinigte Dirk Fischer, dass er die Hamburger Fußballclubs sicherlich verstärkt hätte, deren Spiele „wir in den vergangenen Jahren ertragen mussten“, und lobte seinen Berater Wolfgang Peiner als „Hochkaräter“.

Kühne hätte sich einen Bürgermeister Peiner gewünscht

„Du hättest Politiker bleiben sollen“, sagte er zu Peiner, der 1961 als Lehrling bei Kühne + Nagel begonnen hatte. „Als Nachfolger von Ole von Beust stündest du noch heute an der Spitze der Stadt und würdest Hamburg nach vorne bringen“, sagte der Wahlschweizer und Herzenshamburger.

Ausdrücklich dankte Kühne dem ehemaligen Finanzsenator, dass er wesentliche Etappen seiner Unternehmerzeit begleitet habe. „Wir haben Hapag-Lloyd vor dem Verkauf und dem Untergang gerettet“, sagte Kühne. Der 2008 organisierte Einstieg der Stadt bei der Reederei, damals „abenteuerlich“, entpuppt sich heute als bester Hamburg-Deal – allein im vergangenen Jahr erbrachte er eine Dividende von 1,5 Milliarden Euro für Hamburg.

Warum Dirk Fischer das Idol aller Parlamentarier ist

CDU-Fraktionschef Dennis Thering lobte Dirk Fischer als verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion, der 37 Jahre Mitglied des Bundestags war und als Vize-Kapitän der Bundestagsmannschaft auf mehr Spiele als Lothar Matthäus kam. In seiner wahlkämpferischen Rede betonte der designierte CDU-Spitzenkandidat, dass Hamburg mehr Schwung und neue Impulse brauche.

Der Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß scherzte, warum Dirk Fischer das Idol aller Abgeordneten sei: „Sein Nachfolger wurde erst in seiner dritten Legislaturperiode geboren.“ Zugleich betonte Ploß, dass Fischer nach Schäuble der dienstältester Parlamentarier der deutschen Geschichte ist.

Friedrich Merz hält eine staatsmännische Rede

Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz hielt eine souveräne wie ernste Rede. „Sie haben die Existenz der Partei gesichert“, dankte er Peiner, der in der schwärzesten Zeit der Union – nach den schwarzen Kassen – Bundesschatzmeister der Union war.

Der Sauerländer zeichnete die großen Linien auf – er lobte den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, warnte vor einem neuen US-Präsidenten Donald Trump („Er ist auf eine neue Amtszeit vorbereitet. Sind wir es auch?“) und warb eindringlich um politisches Engagement aus der Mitte der Gesellschaft heraus – „egal in welcher Partei“.

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In diese Kerbe schlug auch Wolfgang Peiner, der als Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungen 2001 in den Hamburger Senat gewechselt war: „Wirtschaft und Politik müssen sich besser verstehen. Politiker zu kritisieren, ohne sich selbst zu engagieren, hilft nicht weiter.“