Hamburg. DESYUM soll Wahrzeichen auf Campus werden und Einblicke in Forschung geben. Türen stehen sieben Tage in der Woche kostenlos offen.

Acht Monate nach Grundsteinlegung hat das Desy-Besuchszentrum am Montag Richtfest gefeiert. Ab Sommer 2025 sollen hier die ersten interessierten Besucher einen Einblick in die Arbeit des außeruniversitären Forschungszentrums in Hamburg-Bahrenfeld erhalten.

„Als öffentlicher Treffpunkt und Begegnungsstätte soll das DESYUM unseren Dialog mit der Gesellschaft weiter stärken und zu einem neuen, lebendigen Wahrzeichen auf unserem Campus werden“, erklärte Desy-Direktor Helmut Dosch zu Beginn der Zeremonie. Das Besucherzentrum soll die Gesellschaft mit der Wissenschaft verknüpfen und als Ort des Dialogs dienen. „Ein Meilenstein für Desy und eine herausragende Visitenkarte für die Science City Hamburg Bahrenfeld“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Desyum: Hier wird Besuchern Wissenschaft nahgebracht

Die Kosten für das Besucherzentrum belaufen sich auf 28,7 Millionen Euro. Das Gebäude finanziert sich zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Hamburg. Dafür wird auf 3250 Quadratmetern ein sechsstöckiges Gebäude entstehen, welches neben Tagungsräumen, einer Cafeteria, Büroräumen und einem Auditorium auch über eine zweistöckige Ausstellung verfügen soll. Dadurch soll die Wissenschaft nahbarer für die Menschen gestaltet werden. In einem Rundgang durch verschiedene Stationen soll den Besuchern in einem Mix aus Informationstafeln und Multimedia-Gestaltung die Relevanz der Forschung verständlicher gemacht werden.

Im Inneren gibt das Besucherzentrum an diversen Stationen Einblicke in die Wissenschaft und die Forschung am Desy.
Im Inneren gibt das Besucherzentrum an diversen Stationen Einblicke in die Wissenschaft und die Forschung am Desy. © Bild: Impuls-Design, T. Heinrich / B. Duraj | Bild: Impuls-Design, T. Heinrich / B. Duraj

„Es ist auch eine Einladung für die Desyaner“, sagt Dosch. Denn es soll auch ein Ort der Begegnung sein, um mit Mitarbeitenden selbst in Kontakt und Austausch zu kommen. „Es bietet ganz neue Möglichkeiten für den Austausch zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft“, sagt Fegebank. Dabei treffe die Entstehung des Besucherzentrums auch auf große Unterstützung aus dem Zentrum des Desy.

Desy erwartet bis zu 100.000 Besucher im Jahr

„Hamburg setzt auf Wissenschaft und Forschung, aber auch auf den Transfer, dieses in die Gesellschaft zu tragen“, sagt Fegebank. Ab Sommer 2025 plant die Science City Bahrenfeld im Desyum optimistisch bis zu 100.000 Besucher jährlich zu empfangen. Dabei sollen die Türen sieben Tage in der Woche kostenlos offenstehen. Die entstehende Transparenz soll auch architektonisch durch die durchgängige Glaswand im Erdgeschoss repräsentiert werden.

So wie auf dieser Visualisierung soll das Desy-Besuchszentrums aussehen, wenn es fertig ist.
So wie auf dieser Visualisierung soll das Desy-Besuchszentrums aussehen, wenn es fertig ist. © DESY / HPP International | DESY / HPP International

Nach einem Entwurf des Architektenbüros HPP Architekten ist das Desyum das erste bewusst nachhaltig mitgedachte Gebäude auf dem Campus. Der Einsatz spezieller Bautechniken ermögliche es, 30 Prozent des Betonverbrauchs zu reduzieren, hieß es am Montag. Zusätzlich wird die Fassade aus recyceltem und recycelbarem Aluminium hergestellt, und es entsteht ein Gründach mit Regenspeicher. Des Weiteren wird das Gebäude an das Teilchenbeschleunigungsnetz angeschlossen, wodurch die Abwärme zur Wärmenutzung dient.

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„Hoffentlich bin ich dann auch beim nächsten Meilenstein, bei der Eröffnung, nächstes Jahr in unserer Science City Bahrenfeld mit dabei“, sagte Fegebank. Bis dahin kann man im Rahmen des Tages der offenen Tür am 1. Juni 2024 einen Einblick in die Desy-Forschung erlangen.