Bahrenfeld. Bis zu 10.000 Menschen lassen sich jährlich über den Campus in Bahrenfeld führen. Was den Besucher künftig dort erwartet.

Glaubt man Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank – und warum sollte man das nicht? –, dann passt Hamburgs neuste und attraktivste Visitenkarte in keine Hosentasche und in kein Portemonnaie. „Das Desyum ist nicht nur eine herausragende Visitenkarte für Desy, sondern für die gesamte Science City Hamburg Bahrenfeld“, sagte die Grünen-Politikerin, als sie am Mittwochmorgen mit Desy-Direktor Helmut Dosch und weiteren Ehrengästen den Grundstein für das neue Besucherzentrum gelegt hatte.

Das sechsstöckige Gebäude soll neben einem Atrium, einer Cafeteria und Büros auch eine multimediale Ausstellung beherbergen, die Besuchern Desy, die Forschung und Innovationen allgemeinverständlich erklärt. Der Wunsch der neuen Gastgeber: „Als öffentliche Begegnungsstätte und Treffpunkt für alle soll das Desyum das neue Wahrzeichen für den Campus werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Eröffnung ist für 2025 geplant.

Desy: Besucherzentrum Desyum hat 28,7 Millionen Euro gekostet

Die Rahmendaten dieser neuen Visitenkarte sind imposant: 3250 Quadratmeter Nutzfläche, 28,7 Millionen Euro Baukosten. Das Gebäude wird zu 90 Prozent durch Finanzmittel des Bundesforschungsministeriums finanziert, zu zehn Prozent vom Land Hamburg. Eine einfache Papier-Visitenkarte kann da nicht mithalten.

„Forschung ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft, ein integraler Teil unserer Kultur“, sagte Helmut Dosch am Mittwoch nicht ohne Stolz. „Mit dem Desyum und einer faszinierenden, interaktiven Wissenschaftsausstellung für alle, die sich über zwei Etagen erstreckt, schaffen wir eine neue Dialogplattform und einen neuen Anlaufpunkt für alle, die sich für Wissenschaft interessieren: Das Desyum wird Desys Schaufenster zu Welt.“

Entwurf ist von einem Hamburger Architektenbüro

In diesem Schaufenster findet sich künftig auch der Welcome Service, das Servicezentrum für die tausend Gastwissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die Desy jährlich begrüßt. Der Entwurf von Hamburgs neuester Visitenkarte stammt vom Hamburger Architekturbüro HPP Architekten. In der Pressemitteilung heißt es: „Die streifenförmige Fassade aus eloxiertem Aluminium ist inspiriert von hochpräzisen Spurdetektoren, mit denen schnelle Teilchen vermessen werden können. Schwünge und Kreise im Grundriss, auf der Dachterrasse und auch in der Fassade entstanden in Anlehnung an Desys Teilchenbeschleuniger.“

Schon jetzt lassen sich bis zu 10.000 Menschen jährlich über den Campus in Bahrenfeld führen. Und auch Katharina Fegebank, so viel stand nach Grundsteinlegung fest, wird wiederkommen: „Das Desyum wird die zentrale Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher sowie Gastforschende aus aller Welt.“