Hamburg. Schwach geplant, kaum zu bekommen, schwer zu verstehen: Das alternative Zahlmittel ist für den Hamburger Busverkehr schlecht gewählt.

Die Prepaid-Karte des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) – bei Asterix hätte sie vielleicht „Busfahrschein A38“ geheißen. Denn genau wie im Falle des legendären „Passierscheins A38“ aus dem Comic ist es teils schwierig, an die neue Zahlkarte heranzukommen, und auch ihr Zweck ist einigen Hamburgern noch schleierhaft.

Obwohl das Anliegen des HVV löblich ist: Mit der Abschaffung des Bargelds in den Bussen im Stadtgebiet reagiert der Verbund auf die sinkende Zahl jener, die noch mit Münzen beim Fahrer zahlen. Außerdem soll die Neuerung den Nahverkehr pünktlicher machen, da die Fahrer sich das Geldzählen und Fahrscheindrucken sparen. Als Bargeld-Alternative dient nun die viel beworbene, wiederaufladbare Prepaid-Karte.

Bargeldlos in Hamburg unterwegs: Wieso nicht einfach Automaten im Bus?

Problematisch ist jedoch, dass viele Kunden, die sich dieser Tage eine solche Karte besorgen wollten, abgewiesen wurden. Denn einige Supermärkte und Tankstellen haben ihre Kontingente bereits vor dem Jahreswechsel restlos aufgebraucht und noch keine Nachlieferung erhalten.

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Überhaupt: Wieso müssen jetzt gerade jene, die bislang auf das einfachste Zahlungsmittel überhaupt gesetzt haben – Bargeld –, die vergleichsweise komplizierte Prepaid-Karte nutzen? Wirklich notwendig ist das neue Zahlmittel nämlich nur für Busreisende, die kein Abo haben und Fahrscheine weder online noch am Automaten lösen können oder wollen. Dazu gehören etwa Touristen und Menschen, die klassische Zahlungsmittel modernen Technologien vorziehen.

Statt ein neues Zahlsystem zu erfinden, wäre es womöglich einfacher gewesen, Automaten in den Bussen zu verbauen, an denen Kunden mit Bargeld oder Geldkarten Papiertickets ziehen können.