Hamburg. 980 Taten allein bis September 2023, eine Steigerung um 13,6 Prozent. In einem Hamburger Bezirk wurde besonders oft geschossen.

Bei Straftaten in Hamburg wurde in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich öfter zum Messer gegriffen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU hervor. Demnach wurden bis Ende September von der Polizei 980 Straftaten registriert, bei denen ein Messer im Spiel war. Das ist eine Steigerung von 13,6 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Die Taten, bei denen ein Messer tatsächlich eingesetzt wurde, stieg sogar um 19,2 Prozent auf 298 Fälle.

Es ist nicht nur die Zahl der Messertaten, die angestiegen ist. Auch Schusswaffen waren in diesem Jahr öfter im Spiel, wenn es um Straftaten ging. 197 Fälle wurden bei der Polizei aktenkundig. In 86 Fällen wurde sogar geschossen. Allerdings handelt es sich nicht immer um scharfe Waffen. Oft kamen Schreckschusspistolen zum Einsatz.

Polizei Hamburg: Im Bezirk Mitte wird am meisten geschossen

An der Spitze bei den Straftaten mit Schusswaffen liegt der Bezirk Mitte mit 57 Taten. Dort wurde sogar öfter geschossen, als nur mit der Waffe gedroht. In 31 Fällen feuerten die Täter mit der Schusswaffe. Das ist ein Plus von 55 Prozent zum Vorjahr. Im Bezirk Altona gab es 25 Straftaten mit Schusswaffe, in Eimsbüttel 12, in Nord 24, in Wandsbek 36, in Bergedorf 10 und in Harburg 30 Taten.

Bei den Straftaten mit Messer liegt ebenfalls der Bezirk Mitte, zu dem die Kriminalitätsschwerpunkte St. Georg und St. Pauli gehören, ebenfalls mit 426 Taten vorn. Das ist eine Steigerung von 24,9 Prozent. Im Bezirk Altona gab es 82 Taten, in Eimsbüttel 81, in Nord 104, in Wandsbek 124, in Bergedorf 53 und im Bezirk Harburg 101 Taten.

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CDU: „Wildwest-Auswüchse“ bei Kriminalität in Hamburg

„Dass bei Straftaten in Hamburg immer häufiger Schusswaffen und Messer eingesetzt werden, ist alarmierend“, findet Dennis Thering, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bürgerschaft. Er spricht von „Wildwest-Auswüchsen“ und fordert mehr Waffenverbotszonen und eine Ausweitung der Videoüberwachung.

Der Senat verweist darauf, dass die Polizei bereits seit Sommer 2022 verstärt mit Fußstreifen in der Innenstadt unterwegs sei und im vergangenen November noch einmal die Präsenz im Umfeld des Hauptbahnhofs aufgestockt wurde. Zudem würden im Rahmen der „Allianz Sicherer Hauptbahnhof“ und mit der Einführung der Waffenverbotszone im Bahnhofsumfeld Schwerpunkteinsätze durchgeführt. Es seien zusätzliche Streifen unterwegs. (zv)