Berlin/Hamburg. Wenn die Lokführer streiken, rollen 140 statt 700 Intercity-Express-Züge. Für Hamburg-Verbindungen gibt es eine besondere Lösung.

Die drohende Streiklage zu Weihnachten 2023 zwingt die Deutsche Bahn auch auf Strecken von und nach Hamburg zu besonderen Maßnahmen. Angesichts der Streikdrohungen der Lokführergewerkschaft GdL arbeitet die Bahn einem Bericht zufolge an einem stark reduzierten Notfall-Fahrplan für die Weihnachtsfeiertage. Wie die „Bild am Sonntag“ (Bams) berichtet, sollen unter anderem möglichst lange ICE-Züge eingesetzt werden. So solle etwa die Verbindung von Hamburg über Köln, Frankfurt und Stuttgart nach München von einem 376 Meter langen ICE mit 918 Sitzplätzen befahren werden.

Wie die „Bams“ weiter schreibt, sehe der Notfall-Fahrplan insgesamt 140 statt 700 Zügen vor, das sind weniger als 20 Prozent der planmäßigen Zugverbindungen. Nicht möglich wäre demnach indes der Einsatz von Bussen, hierfür seien weder Fahrzeuge noch Fahrer in ausreichender Zahl vorhanden. Wegen überfüllter ICEs kam es zuletzt sogar zu Polizeieinsätzen.

Bahnstreik zu Weihnachten? ICE-Züge werden verlängert

Die Tarifgespräche zwischen der Bahn und der Gewerkschaft GdL hatten am Donnerstag begonnen und sollen kommende Woche fortgesetzt werden. Die Bahn legte ein Angebot über elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten vor. Die von der Gewerkschaftsseite geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bezeichnete sie hingegen als nicht umsetzbar. Die Lokführer wollen 35 statt 38 Stunden pro Woche arbeiten und streben eine Viertagewoche an.

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Um den Lokführer-Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat GdL-Chef Claus Weselsky mehrfach Streiks in Aussicht gestellt. In einem Interview mit dem ARD-„Morgenmagazin“ deutete er zuletzt indes an, dass die Weihnachtstage von Arbeitsniederlegungen ausgenommen sein könnten.

(AFP/ryb)