Hamburg. Höhere Preise zum neuen Jahr: Was Einzelfahrkarten kosten, was bei Monatsabos bleibt. Hamburger Besonderheit fällt künftig weg.
Bahnfahren in Hamburg soll zum Beginn des kommenden Jahres erneut teurer werden. Der HVV will die Preise für die Fahrkarten am 1. Januar 2024 um durchschnittlich 1,8 Prozent anheben. Betroffen sind ebenso die Buslinien in Hamburg. Eine Tradition wird ganz abgeschafft.
Konkret kosten Einzelkarten auf der Kurzstrecke/Stadtverkehr 2 Euro (bisher 1,90 Euro), im Nahbereich in einer Zone 2,70 Euro (bisher 2,50 Euro) und das Ticket Hamburg AB/1-2 Ringe künftig 3,80 Euro (bisher 3,60 Euro). Der Preis einer 9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB steigt von 7,10 auf 7,50 Euro, die Gruppenkarte Hamburg AB von 13,40 auf 14,10 Euro und die Tageskarte Kind Hamburg AB von 2,50 auf 2,70 Euro.
HVV: Bahnsteigkarten gibt es nur noch in Hamburg
Einen alten Zopf schneidet der HVV gänzlich ab: „Im Rahmen der Tarifanpassung wird ab dem 1. Januar 2024 auch die Bahnsteigkarte im hvv entfallen“, teilt das Unternehmen mit. Diese war bisher für das Betreten der U- und S-Bahnhöfe erforderlich, wenn kein Fahrschein vorhanden war -- also auch, wenn man gar nicht fahren wollte. Hatte man die zehn Cent teure Karte nicht, galt das als Schwarzfahren. Im vergangenen Jahr wurde ein solches Ticket 19.571 Mal gekauft. Bahnsteigtickets gibt es mittlerweile nur noch in Hamburg. München hatte sie 2019 abgeschafft.
Begründet wird die Preiserhöhung mit der „Sicherung der Kostendeckung und der Qualität der HVV-Verkehrsbedienung“. Durch die Tarifanhebung erwartet der HVV insgesamt Mehreinnahmen in Höhe von 10,5 Millionen, wobei die „Abwanderung“ vieler Kunden in das preisgünstigere Deutschlandticket, das für monatlich 49 Euro zu haben ist, mit berücksichtigt wurde. Die Stadt erhält von den Mehreinnahmen demnach etwa 5,4 Millionen Euro. Der Senat verweist darauf, dass die Inflation durch die Preiserhöhung um durchschnittlich 1,8 Prozent nicht ausgeglichen wird – weshalb die Anhebung „moderat und nachvollziehbar“ sei.
Nahverkehr Hamburg: Vor allem Einzel- und Tageskarten werden teurer
Im Preis steigen sollen vorrangig Tickets im sogenannten „Bartarif“ – und zwar weitestgehend gleichmäßig in allen Entfernungsstufen. Betroffen sind also beispielsweise Einzel-, Tages- und Gruppenkarten. Die Preise der Einzelkarten und der Tageskarten über den Geltungsbereich „Hamburg AB“ hinaus sollen „wegen der langen Reiseweiten insbesondere auf Wunsch der benachbarten Länder und Landkreise etwas stärker angehoben“ werden.
Für alle online gekauften Einzel- und Tageskarten gilt weiterhin ein Rabatt von 7 Prozent. In der hvv App kostet beispielsweise eine Einzelkarte Hamburg AB im kommenden Jahr 3,53 Euro und damit weniger als der reguläre Preis im Jahr 2023, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
HVV Hamburg: Kinderfahrkarten werden teurer – weil das Umland es will
Bereits 873.000 Kundinnen und Kunden haben ein HVV-Deutschlandticket, teilte das Verkehrsunternehmen mit. 80 Prozent der Fahrten im HVV entfielen auf Zeitkarten. „Insgesamt bedeutet das: Nur etwa jede fünfte Fahrt ist von der Preisanpassung für 2024 betroffen.“
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Gleiches gelte für die Kinderfahrkarten, die auf Wunsch des Umlandes erstmals seit 2019 leicht angehoben würden, heißt es in der Drucksache.
HVV Hamburg: Schüler-Monatskarte soll ab Sommer 2024 kostenfrei werden
„Da das Deutschlandticket den bundesweit einheitlichen Einführungspreis von 49 Euro voraussichtlich auch im Jahr 2024 beibehalten wird, sollen die preislich daran angelehnte HVV-Wochen- und Monatskarte (beides Zeitkarten) ebenfalls nicht im Preis angehoben werden“, heißt es weiter. Für Schüler kostet die Monatskarte im Abo 19 Euro. Voraussichtlich zum neuen Schuljahr ab Mitte des Jahres 2024 soll sie kostenlos sein. Die Bürgerschaft soll sich noch in diesem Jahr mit dem Antrag befassen.
Zum Jahresbeginn 2023 hatte der HVV die Tarife um durchschnittlich 3,2 Prozent angehoben. In Bussen wird man ab 2024 nicht mehr bar bezahlen können. Fahrkarten können dann nicht mehr beim Busfahrer gekauft werden.