Hamburg. Kinder und Jugendliche entdecken digitale Welt neu: Jetzt 140 Angebote in Hamburg zum Mitmachen und Ausprobieren.
Tüfteln, hacken und programmieren: Die Code Week bietet Kindern und Jugendlichen Einblicke in die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten. Sie können sich spielerisch, aber auch kritisch mit Hard- und Software auseinandersetzten. Vom 7. bis zum 22. Oktober bietet die Code Week eine Fülle von Workshops und Mitmachangeboten in ganz Hamburg – insgesamt 140 Angebote. Von Robotik über die Gestaltung von Computerspielen bis hin zur App-Entwicklung ist für jeden etwas dabei.
Die Stadtteilschule Stübenhofer Weg in Kirchdorf-Süd bietet bei den sogenannten MiSHN Makerdays schon seit dem 4. Oktober ein Warm-up für die zweiwöchige Code Week an. Hierbei beschäftigen sich ausgewählte Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit drei weiteren Schulen, der Beruflichen Schule Stahl- und Maschinenbau (BS04), der Max-Schmeling-Stadtteilschule und dem Gymnasium Süderelbe, in Workshops mit typischen Maker-Aktivitäten.
Schule Hamburg: Kinder lernen Kompetenzen fürs 21. Jahrhundert
Am Freitag besuchte Schulsenator Ties Rabe die Makerdays. Dieses Jahr ist er erstmals Schirmherr der Code Week. „Im Rahmen der Code Week lernen Schülerinnen und Schüler, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Die Code Week ist nicht nur eine Woche im Kalender, sondern ermuntert Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen. Dabei geht es um die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Das Motto der Code Week ,Komm machen!´ bringt Schülerinnen und Schüler dazu, sich den Herausforderungen der digitalen Zeit kreativ, kommunikativ, kollaborativ und kritisch zu stellen“, so Ties Rabe.
Bei der Digitalisierung dürfe man nicht nur über Risiken sprechen, so Rabe. Gerade junge Leute müssten lernen, damit umzugehen. Die Digitalisierung sei eine schnelle Bewegung, alles lasse sich nicht im Voraus planen. Ties Rabe betonte, es sei besonders wichtig, den Kindern und Jugendlichen Mut zuzusprechen. „Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf und kommen ohne digitale Technik nicht voran. Das Schlimmste ist, wenn man davor Angst hat. Man muss den Mut haben, sich an diese Welt heranzutasten. Das geht auch anderen Bürgern so.“
Schüler erwecken ihre Motive mit 3D-Drucker zum Leben
Kinder müssten die Chance haben, die Dinge auszuprobieren und kennenzulernen. Auf die gastgebende Wilhelmsburger Schule bezogen sagte Rabe: „Wir brauchen Schulen, die so mutig sind, wie diese.“
Joel, Sam und Tobias, Schüler der Max-Schmeling-Stadtteilschule, zeigten begeistert, wie der 3D-Drucker ihre zuvor am Computer entworfenen Motive zum Leben erweckt. „Unser Lehrer hat uns von dem Workshop erzählt, und wir wollten sofort mitmachen“, erzählt Tobias (7b). Joel aus der 7a hat aber auch Zweifel: „Es macht mir zwar Spaß, hier herumzuspielen, aber ich glaube nicht, dass ich das für meine Zukunft brauche.“
Mitmachen beim Workshop – Belohnung für gute Schülerin
Die zehnjährige Elma durfte zusammen mit Schulsenator Rabe ihr Lieblingstier am Lasercutter gravieren. „Ich habe in den letzten Wochen besonders gut mitgearbeitet, deswegen hat mein Lehrer mich für den Workshop heute ausgesucht“, erzählte sie. Besonders viel Spaß macht ihr, dass ihre Kreativität gefragt ist und sie durch das Zeichnen auch etwas Handwerkliches und Alltägliches mit der abstrakten digitalen Welt verknüpfen kann.
„Die Schüler nehmen das Angebot gerne an und sind motiviert“, so stellvertretender Schulleiter Eike Hübenthal. Durch Projekte wie die Code Week würden Schülerinnen und Schüler mehr über ihre Interessen und Stärken erfahren, was ihnen auch bei ihrer Berufswahl später helfen könne.
Hackathon zum Thema „Schule der Zukunft”
Bei den Makerdays in der Stadtteilschule Stübenhofer Weg haben sich Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Stadtgebiet drei Tage lang in Workshops und einem Hackathon mit typischen Maker-Aktivitäten beschäftigt. Dazu gehören beispielsweise Robotik, Löten, 3D-Druck, Lasercutten und computergesteuerte Textilproduktion. Beim Hackathon entwickelten sie Prototypen zum Thema „Schule der Zukunft” und erfuhren dabei, wie vielfältig Coding und Making ist. Begleitet wurden sie von schulexternen Coaches und Lehrkräften. Außerdem standen Fachleute aus Bereichen wie Robotik, IT-Maschinenbau oder Textiltechnik bereit.
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Die öffentliche Auftaktveranstaltung der Code Week findet am 7. Oktober in der Zentralbibliothek statt. Familien mit Kindern und Jugendlichen können hier selbstfahrende Fahrzeuge programmieren, eigene 3D-Instagram-Filter erstellen oder einen Coding Parkour absolvieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, und der Eintritt ist frei.
Zahlreiche kostenlose Angebote in den kommenden zwei Wochen
In den nächsten beiden Wochen können Kinder und Jugendliche außerdem an zahlreichen kostenlosen Angeboten teilnehmen. Am 9. Oktober werden im JUKZ am Stintfang aus alten Elektronikgeräten neue Dinge gebaut. Außerdem gibt es einen Hackathon bei Beiersdorf, einen Workshop zu elektronischer Musik, einen Einblick in die Arbeit am 3D-Drucker und vieles mehr.
Die Code Week wird von der Körber-Stiftung in Kooperation mit den Bücherhallen ausgerichtet. In ganz Hamburg gibt es mehr als 150 weitere Angebote. Das Ganze beruht auf dem Konzept der Graswurzelbewegung, die Schulen, Universitäten, Unternehmen, gemeinnützige Initiativen und viele mehr zum Mitmachen aufruft. Das Projekt wurde 2013 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und will europaweit Kinder und Jugendliche für das Tüfteln, Hacken und Programmieren begeistern. Seit 2016 findet die Code Week auch in Hamburg statt und vergrößert sich seitdem stetig.
Mehr Informationen zu der Code Week und ihrem Programm finden Sie unter: https://hamburg.codeweek.de/ueber-die-codeweek