Hamburg. 33 Jahre nach Ende der DDR stellen Ostdeutsche einen erheblichen Teil der Bevölkerung. Gebürtige Hamburger sind eine Minderheit.
Mehr als 30 Jahre nach der Überwindung der deutschen Teilung machen Zugezogene aus den neuen Bundesländern einen erheblichen Teil der Hamburger Bevölkerung aus. Rund 110.500 der in der Hansestadt lebenden Menschen wurden in Ostdeutschland (ohne Berlin) geboren – das entspreche rund 5,7 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistikamt Nord anlässlich des Tages der Deutschen Einheit mitteilte.
Damit liegt die Gruppe der „Ossis“ nur knapp hinter den Zugezogenen aus den angrenzenden Ländern Schleswig-Holstein (130.700 Personen) und Niedersachsen (120.300). Die größte Gruppe ist mit 814.600 Bürgerinnen und Bürgern zwar die der in Hamburg Geborenen. Mit einem Anteil von 42,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung (minus einen Punkt gegenüber dem Vorjahr) stellt sie aber auch nur eine Minderheit dar. An zweiter Stelle stehen die 542.000 Hamburgerinnen und Hamburger mit Geburtsort im Ausland (27,9 Prozent).
Statistik über Bevölkerung zeigt: So viele Hamburger sind im Osten geboren
Von den Menschen mit ostdeutscher Biografie kommen die meisten aus dem nahe gelegenen Mecklenburg-Vorpommern (39.600 Personen), gefolgt von Brandenburg (26.000), Sachsen (18.700), Sachsen-Anhalt (17.400) und Thüringen (8800). Zumindest in Teilen gehören zwar auch die 23.000 gebürtigen Berliner, die inzwischen in Hamburg leben, in diese Gruppe, sie werden von den Statistikern aber nicht als Ostdeutsche eingestuft.
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Mit 81.000 Zugezogenen hat das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ebenfalls eine starke „Abordnung“ in der Hansestadt. Es folgen: Baden-Württemberg (33.500), Bayern (27.400), Hessen (27.100), Bremen (15.000) und Rheinland-Pfalz (12.400). Die im Vergleich aller Bundesländer kleinste Gruppe in der Hansestadt stellten die gebürtigen Saarländerinnen und Saarländer (2400 Personen).
Auch 110.000 Ostdeutsche: Hamburg hat so viele Einwohner wie nie zuvor
Alle Daten basieren auf einer Auswertung des Melderegisters mit dem Stichtag 31. Dezember 2022. Demnach waren seinerzeit exakt 1.940.500 Menschen in Hamburg gemeldet – mehr als je zuvor. Diese Zahl ist größer als die aus der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus, die ebenfalls das Statistikamt ermittelt: Demnach lebten Ende letzten Jahres „nur“ 1.892.122 Menschen in Hamburg.
Wie das Statistikamt kürzlich gemeldet hatte, haben 39,3 Prozent aller Hamburgerinnen und Hamburger einen Migrationshintergrund. Diese Gruppe ist größer als die der im Ausland Geborenen, da die Definition „Migrationshintergrund“ relativ weit gefasst wird. Wer zum Beispiel ein Elternteil mit ausländischen Wurzeln hat, fällt auch in diese Kategorie.