Großer Andrang auf der Tanzfläche im Hotel Atlantic - und im “Schokoladen-Zimmer“. Insgesamt 48 Kilogramm Pralinen versüßten den Abend.
Hamburg. Der beliebteste Ort beim Ball über den Wolken im Hotel Atlantic war am Sonnabend nicht die Tanzfläche, sondern der sogenannte "Chocolate Room" - ein Zimmer, tapeziert mit Schokolade und dekoriert mit 48 Kilogramm Pralinen und einem Schokoladenbrunnen.
Vor der Eingangstür zu diesem Schoko-(T)Raum bildete sich gleich eine lange Warteschlange - obwohl den 700 Gästen aus Wirtschaft und Politik bereits zum Dessert weißes Schokoladen-Ingwer-Sorbet im Ring mit Schokoladenbrownie und Pralinenganache als Teil eines edlen Vier-Gänge-Menüs serviert worden war.
Getanzt wurde aber natürlich auch, bei der traditionellen Veranstaltung der Hamburger Luftfahrtindustrie. Die Feier gilt als Höhepunkt der Hamburger Ballsaison. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) war bereits zum dritten Mal dabei. Zum ersten Mal aber sprach er das Grußwort zur Eröffnung. "Gerade für Hamburg nimmt die Luftfahrtindustrie einen wichtigen Stellenwert ein", betonte der Wirtschaftssenator, der sich später mit seiner Ehefrau Margrit aufs Tanzparkett wagte. "Ich bin kein begnadeter Tänzer, aber so zwei bis drei Tänze sollte ich wohl hinbekommen", so der Senator lachend.
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Während viele Damen ihre Schultern ob der eisigen Temperaturen mit einer Pelzstola oder einem Schal wärmten, sorgte die Hamburger FDP-Vorsitzende Katja Suding mit ihrer Garderobe für die ersten Frühlingsgefühle. Die Politikerin trug ein rückenfreies Abendkleid (von Salon) in der Farbe ihrer Partei: knallgelb. Als politische Botschaft sei ihr Outfit jedoch nicht zu sehen, so Suding. Eher als Lockruf für wärmere Temperaturen? Nicht unbedingt. Denn Katja Suding will dem Winter nicht entfliehen, sondern plant mit Ehemann und Söhnen einen Trip in den Schnee. Wohin genau die Reise gehen soll, steht noch nicht fest: "Ich bin Spontanbucherin", so die FDP-Politikern. Eine geübte Skifahrerin sei sie übrigens nicht. "Ich komme zwar überall runter, aber gutes Skifahren sieht schon anders aus", gab die 36-Jährige zu.
Auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) plant ein paar Tage im Schnee. Nach Tirol soll es in den nächsten Ferien gehen. Im Gegensatz zu Katja Suding ist die Bürgerschaftspräsidentin eine geübtere Wintersportlerin. "Ich bin quasi auf Skiern aufgewachsen. Schon mit drei Jahren habe ich die ersten Versuche gemacht", erzählt Veit. Doch große Vorfreude auf die bevorstehende Reise verspüre sie gerade nicht so sehr. Wegen des Rücktritts von Markus Schreiber, dem Bezirksamtschef von Mitte, seien die vergangenen Tage sehr arbeitsintensiv gewesen. "Um es mit den Worten der Luftfahrt zu sagen: Die vergangene Woche war ein sehr turbulenter Flug", sagte die Politikerin.
Für Flughafenchef Michael Eggenschwiler geht es nicht so bald in den Urlaub. Die nächste große Reise stehe erst im Sommer an, verriet der Schweizer. Dafür geht es dann auch über die Wolken. Eggenschwiler und seine Frau Johanna fliegen in die USA, nach Florida. "Jetzt gerade will ich auch gar nicht weg aus Hamburg. Es ist doch so schön hier mit der zugefrorenen Alster", schwärmte Eggenschwiler. Auf die gigantische Eisfläche der Außenalster habe er sich aber am Wochenende noch nicht getraut. Nicht weiter schlimm. Auf dem glatten Tanzparkett gleitet es sich ohnehin deutlich eleganter.