Dass hier einmal Holländer am Werk waren, lässt sich in Buxtehudes Altstadt nicht übersehen. Die Häuser gruppieren sich eng an einer Art Gracht. Dieser Fleth, wie er in Buxtehude heißt, wird von der Este abgezwackt. Den alten Festungsgraben der Stadt nennt man immer noch im alten Holländisch Viver. Das Wort bezeichnet ein stehendes Gewässer und ist mit dem deuschen Weiher verwandt. Denn es waren Niederländer, die Erzbischof Giselbert von Bremen hierherholte, um das Land an der von ihm 1286 errichteten Stadt Buxtehude zu entwässern.

Heute ist diese Stadtanlage rund um das Fleth ein museales Ausflugsziel, zur Zeit ihrer Entstehung war sie jedoch modern: Buxtehude wurde seinerzeit als erste deutsche Stadt um einen Hafen herum angelegt. Schon 1328 erhielt das neue Buxtehude die Stadtrechte. 1363 schloss sich die Hafenstadt der Hanse an. Handel und Handwerk entwickelten sich dadurch rasch. Von 1645 bis 1712 besetzen schwedische Truppen Buxtehude, die Stadtfarben blau und gelb erinnern daran.

Glimpflich davon kam die Stadt im Zweiten Weltkrieg, Bombentreffer gab es kaum. Tiefe Breschen in die alte Struktur schlugen erst die Planer der 70er-Jahre: Viele schöne Gründerzeitvillen wurden durch langweilige Kasten-Architektur abgelöst. Rechtzeitig gab es jedoch ein Umdenken, bevor auch die Altstadt dran glauben musste. Sanierung statt Abriss hieß die Devise - und Buxtehude konnte seinen holländischen Charme retten.