Hamburg. Die kanadische Saxofonistin gibt mit Maqueque, einer rein weiblichen Band, ihr Hamburg-Debüt. Ein rauschender Abend voller Höhepunkte.

  • Jane Bunnett zählt international zu den herausragenden Saxofonistinnen
  • Das Konzert im Nica Jazz Club war ihr Hamburg-Debüt
  • Auch Stücke von Bud Powell und Charles Mingus waren zu hören

In Hamburg hat sie noch nie gespielt, im neuen Nica Jazz Club (der erst vor wenigen Wochen am Alten Wall eröffnete) feierte die renommierte kanadische Saxofonistin Jane Bunnett mit ihrer kubanischen Band Maqueque jetzt ihre Premiere in der Hansestadt. Bunnett zählt international zu den herausragenden Instrumentalistinnen auf dem Sopran, mit Maqueque war sie schon für einen Grammy nominiert.

Seit Anfang November gibt es mit dem Nica Jazz Club eine neue Location in der Hamburger Innenstadt.
Seit Anfang November gibt es mit dem Nica Jazz Club eine neue Location in der Hamburger Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Vor zehn Jahren hat die Künstlerin aus Toronto diese rein weibliche Band in Havanna zusammengestellt, gerade ist ein Vinyl-Doppelalbum mit dem Titel „Diez Años“ erschienen, auf dem sich die wichtigsten Kompositionen dieser All-Female-Band zu hören sind. Ein großer Teil der Stücke findet sich auf der Setliste des im Nica begeistert gefeierten Ensembles.

Die Basis von Maqueques Musik sind die typischen afrokaribischen Rhythmen von Drummerin Yissy García, Congaspielerin Marta Elena und Bassistin Celia Jiménez. Sie liefern das Fundament für die Soli von Bunnett auf Sopran und Flöte und der überragenden Pianistin Dánae Olano. Ihr mitreißendes Spiel ist wie ein Höhenflug, immer wieder bekommt sie spontanen Beifall der Zuhörer. Jeder innerhalb der Combo erhält ausreichend Raum, um sich solistisch zu präsentieren, zu einem der vielen Höhepunkte wird ein Percussion-Duett von García und Elena.

Jane Bunnett feiert kubanische Party im Nica Jazz Club

Die meisten Stücke hat Bunnett geschrieben, aber auch Olano und Jiménez steuern Songs wie das quicklebendige „Re Encuentro“ oder die Ballade „Habana De Noche“ bei. Auch in der Jazzgeschichte sind die Musikerinnen fündig geworden. Bud Powells „Tempus Fugit“ mit einem brillanten Intro von Olano und Charles Mingus‘ „Jump Monk“ begeistern das Publikum. Jeder in dieser Gruppe ist mit Enthusiasmus dabei, Sängerin und Perkussionistin Mary Paz animiert den Saal zum Mitklatschen und bei „La Flamenca Maria“ zum Mitsingen.

Jane Bunnett Maqueque posiert mit ihrer Band. Die sechs Frauen lächeln.
Mit ihrer Band Maqueque kam Saxofonistin Jane Bunnett in den Nica Jazz Club am Alten Wall. © Jane Bunnett | Jane Bunnett

Seit der Buena Vista Social Club weltweit gefeiert wurde, erfreut sich kubanischer Jazz einer enormen Wertschätzung. Das ist an diesem Abend mit Jane Bunnett & Maqueque nicht anders.

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Ende des Monats kommt der nächste kubanische Künstler mit Weltklasseformat in den Club am Alten Wall: Der Pianist Roberto Fonseca wird am 30. November hinter dem Steinway-Flügel im Nica Platz nehmen.

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