Hamburg. Der Schwarzwald-Soulbruder steht seit 20 Jahren auf der Bühne und wird im ausverkauften Großen Saal für eine klasse Show gefeiert.
Kinder sind für ihn das Wichtigste. Deshalb unterbricht Max Mutzke sein Konzert am Dienstag in der ausverkauften Laeiszhalle und überlässt die Bühne für ein paar Augenblicke Rainer Rettinger, dem Vorsitzenden des Deutschen Kindervereins. Der darf an Mutzkes Fans einen Appell richten, nicht wegzusehen, wenn Kindern Gewalt angetan wird, und um Spenden werben. Mutzke selbst ist seit 2009 Botschafter des in Essen ansässigen Vereins.
In Mutzkes Ansagen und Geschichten zu den einzelnen Liedern tauchen seine eigenen Kinder – er hat mittlerweile fünf mit zwei Frauen – immer wieder auf, „Bedingungslos“ ist sein Bekenntnis zu seinem Nachwuchs. Überhaupt verrät Mutzke an diesem Abend viel Privates wie seine Geschichte mit der langjährigen Lebensgefährtin Nazu, den Alkoholismus seiner Mutter und Beschreibungen seiner Kindheit und Jugend im Schwarzwald. Der Sänger präsentiert sich als seinem Publikum sehr zugewandt und offen, in seinen Liedern stecken viele autobiografische Details.
Laeiszhalle: Max Mutzke feiert sein 20. Bühnenjubiläum
„20 Jahre - Die Jubiläumstour“ heißt seine aktuelle Konzertreise. „Manchmal kann ich es selber kaum glauben, dass ich schon so lange unterwegs bin“, sagt er. Im Programm tauchen eine ganze Reihe von Songs aus den Anfängen seiner Karriere auf, die er länger nicht live gespielt hat wie „Schwarz auf weiß“ oder im Zugabenblock „Charlotte“. Der Song über die Jugendliebe eines befreundeten Paares ist eine erstklassige Soul-Nummer im Stile von James Brown und nur eine von vielen musikalischen Facetten, mit der Mutzke und seine sechsköpfige Band das Publikum immer wieder von den Sitzen reißen. Soul und Funk gehören ebenso zu seinen Stilmitteln wie gefälliger und mitsingbarer Pop, langsamer Blues und jazzige Balladen. Mit der aktuellen Nummer „California Spider“ bewegt Mutzke sich sogar in Richtung Westcoast-Rock. Sein erster großer ESC-Hit „Can‘t Wait Until Tonight“ fehlt natürlich nicht und wird von den Fans lauthals mitgesungen.
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Das Publikum ist zwei Stunden lang aus dem Häuschen und feiert den Künstler aus dem Schwarzwald, der ein paar Jahre in Hamburg gelebt hat und immer noch eine besondere Beziehung zur Hansestadt hat. Und zur Laeiszhalle. „Wir haben im März 2020 das letzte Konzert in Hamburg vor Publikum gegeben, bevor alle Veranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt wurden“, erinnert er sich. Und freut sich, dass er den ersten Block der aktuellen Tournee in der Laeiszhalle beenden darf. Im kommenden Jahr wird er wieder in dem altehrwürdigen Konzerthaus am Johannes-Brahms-Platz gastieren. Am 1. November 2025 tritt Mutzke zusammen mit der SWR Bigband auf. Dann gibt es noch mehr Soul und Jazz von diesem großartigen Sänger.