Hamburg. Die Oscar und Vera Ritter-Stiftung feierte in der Laeiszhalle 60. Geburtstag. Ein musikalisches Fest mit einem bejubelten Preisträger

Als der letzte Ton von Mendelssohn Bartholdys 3. Sinfonie verklungen ist, lässt der sofort aufbrandende Jubel erst gar keinen Zweifel aufkommen: Mit Aurel Dawidiuk ist an diesem Abend genau der Richtige ausgezeichnet worden.

Der junge Dirigent ist der aktuelle Gewinner des mit 15.000 Euro dotierten Ritter Preises, seit 2001 vergeben von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung. Und vor gut 2000 Besuchern hat er gerade die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, ein Weltklasse-Orchester, dirigiert. Mit großem Erfolg.

Ausgezeichnet in der Laeiszhalle: ein neuer Stern am Dirigentenhimmel

Ohne Noten vor sich, aber mit starkem Körpereinsatz, steht der gerade mal 24-Jährige vor den routinierten Musikerinnen und Musikern, und seine sichtbare Begeisterung für die Musik überträgt sich sofort. Das ist schon bei Glinkas Ouvertüre aus „Ruslan und Ljudmila“ so, auch bei Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 1 mit der wie immer herausragenden Solistin Anna Vinnitskaya, übrigens auch eine Ritter-Stiftung-Stipendiatin und 2023 selbst mit dem Ritter Preis ausgezeichnet.

Ihr zuhören heißt, das Werk neu entdecken, frei von jedem überflüssigen Pathos und doch voller Gefühl ist ihr Spiel. Ein Höhepunkt des langen Abends, zu dem auch der Cellist Alexey Stadler (noch ein Stiftungsstipendiat) seinen Teil beiträgt. Wie er Tschaikowskys Variationen über ein Rokoko-Thema interpretiert, das sorgt für wahre Jubelstürme.

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