Hamburg. Das Ensemble Resonanz feiert seine Proben- und Spielstätte auf St. Pauli und verwandelt sie in einen besonderen Ort.
Als Marie-Sünje Schade in der vergangenen Woche als neue Geschäftsführerin des Ensembles Resonanz vorgestellt wurde, lobte sie nicht nur die Musiker des Kammerorchesters, sondern ausdrücklich auch den Resonanzraum im Bunker an der Feldstraße als einen außergewöhnlichen Ort. Jetzt war die noch am Konzerthaus in Dortmund tätige Musikmanagerin wieder an ihrem neuen Arbeitsplatz, denn der Resonanzraum feierte mit einem „Urban String“-Konzert sein zehnjähriges Bestehen.
Wie gewohnt reicht das Programm von Klassik bis Moderne, am Jubiläumsabend vom Renaissance-Komponisten Giovanni Gabrieli über Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu Zeitgenossen wie Rebecca Saunders und John Adams. Als der Resonanzraum im Oktober 2014 übergeben wurde, spielte das Ensemble Adams‘ Komposition „Shaker Loops“, beim Jubiläumskonzert ist das Stück wieder im Repertoire.
Resonanzraum bietet trotz Betonwänden besondere Akustik
Der Resonanzraum ist ein multifunktionaler Raum mit einem besonderen Lichtdesign und trotz der Betonwände mit einer warmen Akustik. Die Möglichkeiten des Raumklangs demonstriert das Ensemble Resonanz bei Gabrielis „In manus tuas“: Zwei Streichquartette sind weit entfernt voneinander platziert, kommunizieren über die Distanz miteinander und machen so die besondere Akustik hörbar.
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Für Caroline Shaws Bearbeitung der Mottete aus dem 16. Jahrhundert öffnen sich die Türen zu einem Treppenhaus. Umrahmt von Teekerzen sitzt dort Cellistin Saerom Park und spielt dieses Solostück. Der Resonanzraum verwandelt sich durch das Ambiente und ihr ergreifendes Spiel in einen romantischen Ort. Auch John Cages „Living Room Music“, bei dem Alltagsgeräusche Teil der Partitur sind, passen großartig zu diesem Abend, an dem ein besonderer Raum gewürdigt wird.
Resonanzraum: Besonderes Erinnerungsstück an Jubiläumsabend
Nicht nur das Ensemble Resonanz nutzt den Resonanzraum für Konzerte und Proben, auch externe Konzertreihen wie „Music In The Global Village“, „The Art Of Improvisation“, das Reeperbahn Festival und die Konzertdirektion Palme nutzen die vielfältigen Möglichkeiten des Saals mit einer Kapazität von 250 Plätzen als Spielstätte. Vor allem aber ist der Resonanzraum der Ort, an dem das Ensemble Resonanz seine Reihe „Urban String“ etabliert hat.
Wer eine Erinnerung an den Jubiläumsabend mit dem Titel „2506 m3 Resonanz“ behalten möchte, kann auf der Website des Ensembles Resonanz noch eine Woche lang eine Broschüre bestellen, die „Ich kaufe die Katze im Sack“ heißt. Als besonderen Clou hat die Illustratorin Jul Gordon während des Abends eine Reihe von Zeichnungen angefertigt, die in den nächsten Tagen gedruckt werden und allen zugeschickt werden, die die „Katze im Sack“ gekauft haben.