Hamburg. „Hinterm Horizont geht’s weiter“, der neue Krimi von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider, spielt in der Welt der Reichen und Mächtigen.

Es beginnt mit einem Schock. Gerade sechs Wochen ist Caspar Schreiber (Kürzel: CS), der neue Chefredakteur der „Hamburg News“ im Amt, da stellt er 30 altgediente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Arbeit frei, die Betroffenen erfahren es per E-Mail und sollen sofort ihren Arbeitsplatz räumen, die Hausausweise werden eingezogen. Reporter Lukas Hammerstein und seine Kollegin Kaja Woitek sind zwar nicht direkt betroffen, doch ihnen schwante schon nichts Gutes, als sie anderthalb Monate zuvor die Antrittsrede des selbstverliebten neuen Chefs gehört hatten. Von einem „Menschenfeind“ und „unberechenbaren Tyrannen“ ist da bald innerhalb der Redaktion die Rede.

Schreiber hat auch gleich viele Ideen, etwa die, dass Investigativ-Journalist Hammerstein eine Reportageserie über die Reichen der Stadt schreiben soll, während Polizeireporterin Woitek sich künftig bitte um die Gourmetköche Hamburgs zu kümmern habe. Mit einigem Unwillen fügen sich die beiden – und kommen dabei einer Anschlagsserie auf die Spur. Oder handelt es sich hier in den meisten Fällen doch um Unfälle, die gar nichts miteinander zu tun haben?

Hammersteins dritter Fall: Live in Blankenese und beim Krimifestival

Auch im dritten Fall von Reporter Hammerstein verbindet Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider eine Krimihandlung mt allerlei Komik (für die unter anderem die Dackeldame Finchen zuständig ist). Dazu gibt es jede Menge Einblicke in die Hamburger Medienwelt und hinter die Kulissen der Stadt, sei es nun im Rathaus, in den teuren Villen der Stadt oder in der Welt der Gourmetküche. Das sorgt für so manches Aha-Erlebnis, etwa wenn es um einen Pianisten geht, der einst mit Helmut Schmidt befreundet war. Oder um einen besonders reichen Hamburger, der sich täglich zwei Stunden lang massieren lässt und über eine riesige Sammlung an Buddha-Statuen verfügt. Und natürlich spielt Udo Lindenberg, Hammersteins Freund, der so gerne Hamburger Ehrenbürger werden möchte, erneut eine wichtige (Neben-)Rolle.

Lars Haider: „Hinterm Horizont geht’s weiter – Hammersteins dritter Fall“, Hoffmann und Campe, 288 Seiten, 18 Euro.
Lars Haider: „Hinterm Horizont geht’s weiter – Hammersteins dritter Fall“, Hoffmann und Campe, 288 Seiten, 18 Euro. © hoffmann und campe | Hoffmann und Campe

Auch der redaktionelle Alltag bei den „Hamburg News“ scheint nicht allein einer blühenden Fantasie zu entspringen, schreibt Haider doch in seinem Nachwort: „Meine Kolleginnen und Kollegen bei einer großen Hamburger Zeitung werden die eine oder andere Geschichte wiedererkannt haben.“

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Lars Haider stellt „Hinterm Horizont geht‘s weiter – Hammersteins dritter Fall“ am 13. September (19 Uhr) im Rahmen der Herbstlese Blankenese in der Bücherhalle Elbvororte vor. Karten unter wassermann-buecher.de/herbstlese-blankenese. Eine weitere Lesung gibt es beim 17. Hamburger Krimifestival, am 7. November (19.30 Uhr) auf Kampnagel. Karten in der Abendblatt-Geschäftsstelle (Großer Burstah 18-32) und unter krimifestival-hamburg.de