Hamburg. Im „The Space“ in der Neustadt trafen sich Kunstsammler, Galeristinnen und Künstler zum Pingpong – ihr Einsatz: jeweils ein Kunstwerk.

Klick-klack, klick-klack, klick-klack. Der zarte wie satte Klang der weißen Kunststoffbälle empfing das Publikum schon lange bevor die Spiele begannen, und sofort war klar, dass ein White Cube mit seinen rohen, Schall gebenden Betonwänden die geradezu ideale Kulisse ist für diese Symbiose aus niedrigschwelligem Sport und hoher Kunst: „The Space“, ein Kunstort im Programm frei_fläche, hatte Galeristinnen, Kunstsammler, Künstlerinnen und Künstler am vergangenen Sonnabend eingeladen, um gemeinsam ein Tischtennisturnier zu bestreiten. Und eine Ausstellung.

„Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sollte ein Kunstwerk beisteuern“, erklärt Sarice Brudet, die das besondere Event zusammen mit ihren Künstlerkollegen Temorscha Zoltan sowie Anton Schön und Daniel Hörner vom Lycra Raum organisiert hatte. „Organisches Wachstum“ nennen sie die Verbindung aus Kunst und Sport, die sofort weite Kreise zog. Schon beim ersten Turnier dieser Art bei Lycra im März war die Resonanz groß; dieses Mal folgten dem Open Call mehr als 80 Kreative, die gegeneinander antraten. Darunter die Kunstsammlerin Larissa Falckenberg, die Künstler Simon Hehemann, Janus Hochgesand, Stephan Hohenthanner, Dana Schumacher und Antje Feger.

Wie aus einem Tischtennisturnier eine Kunst-Ausstellung wird

Die Stimmung: sommerlich-ausgelassen. Viele liefen barfuß und in kurzen Hosen herum, hängten letzte Bilder auf. An der Bar wurden Orangen für allerlei Erfrischungen aufgeschnitten. Musik brauchte es gar nicht; zu schön, wie das Treffen der Bälle auf Schläger und Platten Töne mit Volumen, ja, mit Aura erzeugte. Und dann hieß es auch schon: Lose für die Paarungen ziehen. Ein Satz, 21 Punkte, Prinzip K.-o.-System. Der Turnierverlauf wurde auf einer großen Leinwand aufgemalt. Aber: „Alles nicht zu ernst nehmen, es soll Spaß machen“, so Temorscha Zoltan bei der Begrüßung.

Der von Stefan Wiens gestaltete Siegerpokal ging an die Künstlerin Anna Maria Schmidt. Sie darf im November an einer Ausstellung im „The Space“ teilnehmen.
Der von Stefan Wiens gestaltete Siegerpokal ging an die Künstlerin Anna Maria Schmidt. Sie darf im November an einer Ausstellung im „The Space“ teilnehmen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Einen Raum, nicht nur für die Kunst, sondern auch für den Austausch zu schaffen war das Ziel von Brudet und Zoltan, als sie den Ausstellungsort „The Space“ an der Fuhlentwiete im Springer Quartier vor etwa drei Jahren eröffneten und seitdem viele interessante Projekte realisieren konnten. Bis zum 31. August ist die Gemeinschaftsausstellung zu sehen; sie vereint sowohl großformatige Ölgemälde als auch filigrane Zeichnungen, Wandplastiken, Faltobjekte und abstrakte Arbeiten.

Mehr zum Thema

Viele der gezeigten Werke stehen zum Verkauf. Der von Stefan Wiens exklusiv gestaltete Pokal ging übrigens an die Künstlerin Anna Maria Schmidt. Sie darf zur Belohnung an einer Ausstellung im November teilnehmen.

Ausstellung „Lycra x The Space Zweites TTT“ bis 31.8. The Space (U Gänsemarkt), Fuhlentwiete 3, Di–So 12.00–18.30 und nach Vereinbarung, Eintritt frei; www.thespace.city