Hamburg. Die Starsopranistin und der Tenor hatten 2015 geheiratet. Ihre Trennung ist für Konzertveranstalter nicht unbedingt eine schlechte Nachricht.
Noch am Dienstagabend standen Anna Netrebko und ihr Mann Yusif Eyvazov gemeinsam auf der Bühne der Mailänder Scala: Bei der Premiere der Puccini-Oper „Turandot“ spielten und sangen sie die Rollen der namensgebenden Prinzessin und des Prinzen Calàf, die am Ende unter dem Jubel des Volkes einander in die Arme sinken und glücklich werden.
Im wirklichen Leben gehen die Starsopranistin Netrebko (52) und der Tenor Eyvazov (47) künftig auf Abstand, wie sie am Mittwoch bekannt gaben: „Nach zehn glücklichen gemeinsamen Jahren haben wir die schwierige, aber freundschaftliche Entscheidung getroffen, uns zu trennen.“
Netrebko und Eyvazov kündigten an, dass sie weiterhin ihre Freundschaft pflegen und zusammen auftreten wollen. Dabei betonten sie auch ihre gemeinsame Liebe zu Tiago, Netrebkos 15 Jahre altem Sohn aus ihrer früheren Beziehung mit dem Bassbariton Erwin Schrott.
Anna Netrebko und Yusif Eyvazov galten als Traumpaar der Klassikwelt
Die aus Russland stammende Netrebko, die auch den österreichischen Pass besitzt, hatte den Aserbaidschaner Eyvazov 2014 an der Oper in Rom kennengelernt und 2015 in Wien geheiratet. Seither galten sie als Traumpaar der Klassikwelt. Sie teilten sich nicht nur oft die Bühne, sondern auch eine Vorliebe für extravagante Luxusmode.
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In Hamburg waren die beiden letztmals im September 2022 aufgetreten. Vor dem Konzertabend in der Elbphilharmonie hatten rund drei Dutzend Menschen wegen Netrebkos Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin protestiert und zum Boykott aufgerufen. Kultursenator Carsten Brosda hatte sich kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gegen den Auftritt ausgesprochen. Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter hatte dies unter Verweis auf die Rechtslage abgelehnt, war aber dem Konzert ferngeblieben.
Am Freitag stehen Netrebko und Eyvazov das nächste Mal in Mailand zusammen auf der Bühne. Auch alle weiteren bereits angekündigten gemeinsamen Auftritte will das ehemalige Paar absolvieren. Für die Veranstalter könnte die Trennung aber eher eine gute Nachricht sein: Wer Netrebko für ein Konzert haben wollte, musste häufig auch den künstlerisch weniger herausragenden Eyvazov „dazubuchen“.