Hamburg. Intendant Axel Schneider ruft Schauspielschultreffen ins Leben. Bei der Premiere locken Preisgelder und eine Rolle in der neuen Saison.

„Schauspielschultreffen“. Ein solches Wort(ungetüm) ließe sich auch gut ins Sprechtraining einer Schauspielausbildung integrieren. Diese absolvieren Schülerinnen und Schüler hierzulande in der Regel drei Jahre lang meist auf kleinen Probebühnen in Schauspielschulen.

Mehr als 20 existieren in Hamburg. Und damit die Eleven schon vor ihrem Abschluss die große Bühne kennenlernen, hat Multi-Intendant Axel Schneider das erste Hamburger Schauspielschultreffen initiiert. Vom 30. Juni bis zum 7. Juli soll im Altonaer Theater und in den Kammerspielen das Publikum bei acht Produktionen neue Talente kennenlernen.

Hamburger Schauspielschultreffen: Neues Festival statt bundesweiter Privattheatertage

Dass das Hamburger Schauspielschultreffen in diesen Zeitraum fällt, ist auch dem Ausfall der bundesweiten Privattheatertage (PTT) geschuldet, das verhehlt Schneider nicht. „Die Idee des Schauspielschultreffens hatte ich schon lange“, sagt der Theatermacher. Nachdem der Bund aufgrund der Haushaltskrise im November die alljährlich neu zu beantragenden 500.000 Euro PTT-Förderung gestrichen hatte, brauchte es aber einige Wochen, bis die konkreten Pläne fürs junge Festival reiften.

Axel Schneider ist Intendant der Hamburger Kammerspiele, des Altonaer und des Harburger Theaters sowie des Lichtwark Theaters.
Axel Schneider ist Intendant der Hamburger Kammerspiele, des Altonaer und des Harburger Theaters sowie des Lichtwark Theaters. © Bo Lahola | Bo Lahola

Hiesige Schauspielschulen konnten sich mit ihren Inszenierungen anmelden, erklärt Schneider. Bedingungen: Die Schulen müssen staatlich anerkannt und BAföG-berechtigt sein. So ist die mehr als 30 Jahre alte Schule für Schauspiel Hamburg (SfSH) gleich mit drei Produktionen vertreten, zur Eröffnung am 30. Juni in Altona mit dem Lustspiel-Klassiker „Pension Schöller“.

Schule für Schauspiel Hamburg ist gleich mit drei Produktionen vertreten

Im Kontrast dazu fragt die erst 13 Jahre alte iact Schauspielschule für Film und Theater am 1. Juli in Jean Genets Psychodrama „Das Zofen-Lamento“ (1943), was mit Menschen und Menschlichkeit in finsteren Zeiten passiert.

Als erstes Stück in den Kammerspielen zeigt am 2. Juli die SfSH die Komödie „Die Plantage“. An der Hartungstraße folgen „Floh im Ohr“ (4.7.) von der SfSH und „Rand“ vom Schauspielstudio Frese (6.7.), in Altona die Performance „FrePeFall“ (5.7.) von der Atrium Schauspielschule sowie „Der nackte Wahnsinn“ (3.7.) und „Hase Hase“ (7.7.), beide Komödien von der Schauspielschule Bühnenstudio Hamburg.

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Zum Abschluss vergibt eine Jury an die herausragende Nachwuchsschauspielerin und an den herausragenden Nachwuchsschauspieler den neuen Michael Bogdanov Preis, dank der Freundeskreise des Altonaer Theaters und der Kammerspiele dotiert mit je 2000 Euro. Schneiders Coup: Der Preis garantiert den beiden Auserwählten auch eine Rolle in der neuen Spielzeit in Altona oder an den Kammerspielen.

Hamburger Schauspielschultreffen 30.6.–7.7., jeweils 19.30 Uhr, Altonaer Theater und Kammerspiele, Programm und Karten: https://www.altonaer-theater.de/programm/hamburger-schauspielschultreffen/