Hamburg. Vor dem Hintergrund der Haushaltsberatungen sieht sich der Bund nicht mehr in der Lage, die Privattheatertage für 2024 zu fördern.

Das 60-Milliarden-Euro-Loch im Bundeshaushalt aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts in der vergangenen Woche hat nun auch Auswirkungen auf den Kulturbetrieb. Vor dem Hintergrund der Haushaltsberatungen sieht sich der Bund nicht mehr in der Lage, die Privattheatertage für 2024 zu fördern. Das Festival der privat geführten deutschen Bühnen fand seit 2012 in Hamburg statt.

„Das ist im höchsten Maße bedauerlich, da das Feedback gerade nach dem elften Festival im Juni/Juli 2023 großartig war“, teilte Festival-Intendant Axel Schneider am Freitagnachmittag mit. Der Hamburger Multi-Intendant hatte die Privattheatertage vor elf Jahren initiiert, um „die hohe Leistungskraft der Privattheaterszene in Deutschland“ unter Beweis zu stellen.

Theater Hamburg: Wegen 500.000 Euro! Aus für Privattheatertage verkündet

Seitdem betrug die alljährliche Förderung aus dem Topf des Kulturstaatsministeriums konstant 500.000 Euro. Die fehlen nun. Dass die Hamburger Kulturbehörde die Privattheatertage, zu denen im Frühsommer jeweils zwölf Produktionen in die Hansestadt eingeladen worden waren, zuletzt mit je 50.000 Euro unterstützt hatte, war nur Beiwerk.

„Natürlich werden wir 2024 wieder einen neuen Versuch unternehmen, die notwendigen Zuschüsse für 2025 zu bekommen, aber für 2024 müssen wir nun alle wieder in die Fremde reisen, um, neben denen Hamburgs, Deutschlands beste Privattheater zu besuchen“, bedauerte Axel Schneider, der in Hamburg das Altonaer und Harburger Theater, die Kammerspiele und das Lichtwark Theater in Bergedorf betreibt. Gute Gründe für den Besuch anderer Bühnen seien in den vergangenen elf Jahren genug gesammelt worden.

Privattheatertage: Anerkennung in Hamburg sei für Künstler etwas Besonderes gewesen

Schneider und sein engagiertes Team aus festangestellten und freien Mitarbeitern hoffen zwar, dass es nur ein Ausnahmejahr bleibt. Dennoch dankte der Intendant dem Festivalpublikum, den Gasttheatern, Partnern und Freundinnen und Freunden „sehr herzlich für so manche Sternstunde, die wir im Rahmen der Privattheatertage erleben durften“. Die Wahrnehmung und Anerkennung ihrer Arbeiten in Hamburg sei für viele Künstlerinnen und Künstler etwas ganz Besonderes gewesen.

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„Die Monica Bleibtreu Preise, aber auch die deutschlandweite Berichterstattung hat in so mancher Stadt auch in der Kulturpolitik für mehr Achtung und Wahrnehmung der Privattheater gesorgt“, konstatierte und bilanzierte Axel Schneider. Und das „mit einer Träne im Knopfloch und mit der Hoffnung auf bessere (Förder-)Zeiten“.