Hamburg. Die kanadische Band wird mit ohrenbetäubendem Lärm begrüßt und liefert dann so richtg ab. Was sie speziell mit Hamburg verbindet.
Die Kulisse passt perfekt. Auf der Bühne der Sporthalle ist die Fassade einer Wildwest-Stadt inklusive Saloon und Kirche aufgebaut. Dazwischen stehen die vier Musiker von The Dead South. Mit ihrer Bluegrass- und Folkmusik würden sie auch gut in eine Kneipe in einem Wildwest-Film passen. Zumal viele ihrer Songs sich um das Trinken drehen, vor allem von Whisky. Der wurde John Wayne, Robert Mitchum und anderen Filmgrößen flaschenweise über die Theke geschoben.
The Dead South in der Sporthalle: Rauschende Partystimmung ab dem ersten Song
An den Getränkeständen im Foyer wird vor allem Bier gezapft, aber die Stimmung in der nicht ganz ausverkauften Halle ist dennoch prächtig. Dafür hatte schon Corb Lund mit seinen Hurtin‘ Albertans im Vorprogramm gesorgt. Wie The Dead South kommt auch der erfahrene Lund aus Kanada, elf Alben hat er schon veröffentlicht, und er weiß, wie man das Publikum in Schwung bringen kann.
Nathaniel Hilts, Sänger, Gitarrist und Frontmann von The Dead South, und seine drei Mitstreiter haben es etwas einfacher, als sie die Bühne betreten. Mit ohrenbetäubendem Lärm werden sie von ihren Fans begrüßt und legen mit „Blood On The Mind“ gleich mit Tempo los. Der Eröffnungssong findet sich auf „Chains & Stakes“, dem aktuellen Album der Band, und daraus stellen die Kanadier noch eine ganze Reihe von Liedern vor, etwa „Yours To Keep“, das megaschnelle „20 Mile Jump“ und das instrumentale „Clemency“, bei dem Cellist Danny Kenyon im Mittelpunkt steht. Das kurze Stück ist der einzige Ruhepunkt an diesem Abend, ansonsten macht die Kapelle mit Gitarre, Mandoline, Banjo und Cello bei jeder Nummer richtig Druck. Es darf getanzt werden, und es wird getanzt. Richtig ausgelassen allerdings nur im hinteren Teil der Halle, wo etwas mehr Platz für Squaredance-Schrittfolgen ist.
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The Dead South starten in Hamburg ihre Welttournee. „Hamburg ist wie unsere zweite Heimatstadt“, sagt Hilts und bedankt sich unter anderem bei Jörg Tresp. Der hat The Dead South mit seinem kleinen in Hamburg ansässigen Indie-Label Devil Duck gefördert und bekannt gemacht. Deshalb müssen The Dead South nicht mehr in irgendwelchen Kneipen auftreten, sondern haben es in große Hallen geschafft. Und werden von der Euphorie ihrer Fans getragen.