Hamburg. Rosen für Nashville-Sängerin: Von der ersten Minute an sorgt der Country-Pop-Star für euphorische Stimmung. Textsichere Fans jubeln.

Konzert Nummer drei in der deutschen Country-Hochburg Hamburg: Kacey Musgraves, eine der erfolgreichsten jüngeren Sängerinnen der Nashville-Szene, präsentiert sich im Docks bei ihrem Hamburg-Debüt. Bei der jetzt laufenden „Deeper Well“-Tour ist sie mit einem weiteren Auftritt in Köln überhaupt zum ersten Mal in Deutschland. Ihr Publikum ist bunt gemischt, auffällig sind die vielen jungen Mädchen, die in den Club am Spielbudenplatz gekommen sind.

Ist Musgraves in dieser Zielgruppe so populär, weil Harry Styles sie gerade im New Yorker Madison Square Garden zu einem Duett auf die Bühne geholt hat? Oder weil ihre Songs in eine ähnliche Richtung gehen wie die von Taylor Swift? Die Fans jedenfalls sorgen von der ersten Minute an im Docks für eine euphorische Stimmung, jubeln, kreischen und werfen Rosen, als Musgraves um 20.45 Uhr die Bühne betritt – und sie sind erstaunlich textsicher.

Kacey Musgraves im Docks: Die Fans sind textsicher und euphorisch

Mit einer achtköpfigen Band ist Musgraves gerade in Europa unterwegs. „Amerika muss diesmal warten“, sagt sie, der Trip nach Europa geht in diesem Frühjahr der US-Tournee voraus. Mit dem beswingten „Cardinal“, auch der erste Song auf dem aktuellen Album, beginnt sie ihr Konzert, insgesamt 22 Songs singt sie in den 90 Minuten.

Die Band mit vier Gitarristen schafft eine musikalisch abwechslungsreiche Basis, auf der Musgraves‘ Stimme so zur Geltung kommt, dass jeder Songtext gut zu verstehen ist. Die Sängerin hat lyrisch einiges zu bieten, wie zum Beispiel im Song „Lonely Millionaire“, in dem es um Glück geht, das man nicht kaufen kann. Oder in „The Architect“, einem Synonym für Gott. „Es ist so viel Chaos in der Welt, ich hätte da schon ein paar Fragen“, moderiert sie den Song an.

Natürlich steht auch „I Remember Everything“ auf der Setliste, ein Duett mit dem Country-Shootingstar Zach Bryan, mit dem sie ihren ersten Nr.-1-Single-Erfolg in den USA feiern konnte. Musikalisch sind ihre Lieder kein klassischer Country, eine Reihe von akustischen Songs zählen zum Folk und auch viele Popsongs hat sie im Repertoire. Aber gerade das trägt sie ihrer Popularität in den unterschiedlichen Altersgruppen bei.

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