Hamburg. Tilman Oberbeck und Anna-Maria Zapatka wollen pro Jahr 200 Konzerte veranstalten. Auch internationale Stars haben sie im Visier.

Seit 2021 hat Hamburg ein Jazz-Juwel, das noch im Verborgenen glitzert: die JazzHall. Jetzt gibt es eine Betriebs gGmbH, die den Bau in der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) verstärkt in den Fokus rücken will. Für zwei Jahre fördert der Senat das Projekt mit insgesamt 300.000 Euro, die Dr. Langner-Stiftung, die auch den Bau der JazzHall mit einem Millionenbetrag maßgeblich unterstützt hat, gibt ebenfalls 300.000 Euro.

Künstlerischer Leiter der JazzHall wird Tilman Oberbeck, ein an der HfMT ausgebildeter Bassist, die kaufmännische Geschäftsführung übernimmt Anna-Maria Zapatka, die 14 Jahre lang am Bucerius Kunst Forum als Referentin gearbeitet hat.

Konzerte: Das ist in der Hamburger JazzHall geplant

Oberbeck will verschiedene Programmschwerpunkte zusammenführen und den Veranstaltungsort für ein heterogenes Publikum attraktiv machen. „Die JazzHall soll ein Knotenpunkt für den Jazz in Hamburg werden“, sagt er. Ein Großteil der etwa 200 jährlichen Konzerte ist den Studierenden der HfMT vorbehalten; weiterhin werden Organisationen wie die Jazz Federation, Fat Jazz und die Bigband des Landesmusikrats Konzerte veranstalten.

Neu ist ein von Oberbeck kuratiertes Programm. Er möchte zum Beispiel Begegnungen von internationalen Gästen mit der Hamburger Szene initiieren. Ein erstes Beispiel wird es am 5. und 6. April geben, wenn die beiden renommierten New Yorker Künstler Aaron Parks und Ben Street auf Dan Gottschall, Anna-Lena Schnabel, Benjamin Schäfer, Wolff Reichert und weitere Hamburger Musikerinnen und Musiker treffen. „Hamburg/New York Sessions“ nennt Oberbeck die Abende.

Auch von draußen lassen sich die Konzerte in der JazzHall verfolgen

„Der Raum muss entwickelt werden“, sagt er und meint damit die verschiedenen Möglichkeiten der JazzHall, die am Harvestehuder Weg unter das Erdgeschoss gebaut worden und deshalb weniger sichtbar ist. Doch die Fensterfront lässt sich öffnen, sodass 160 weitere Plätze unter freiem Himmel hinzukommen und die Musik auf den gegenüber liegenden Alsterwiesen gehört werden kann. Im Juli soll es ein einwöchiges Festival geben, bei dem diese besondere Variante zum Einsatz kommen wird.

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Um Konzerte mit internationalen Künstlern finanzieren und die Eintrittspreise moderat halten zu können, wird die JazzHall auch kommerziell vermietet. Auch auf die Unterstützung durch private Jazzfreunde ist die JazzHall angewiesen, um den laufenden Konzertbetrieb finanzieren zu können. Deshalb wurde im vergangenen November ein Freundeskreis gegründet. „Jazz steht für Offenheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine stilistische Beschränkung wird es nicht geben“, so Oberbeck.

Weitere Infos, Programm und Tickets unter www.jazzhall.de