Hamburg. Im Rathaus erhielt der Hamburger Generalmusikdirektor die hohe Ehre. Naganos 96 Jahre alte Mutter reiste extra aus Kalifornien an.
Während die Jugend Kalifoniens sich an den Stränden vergnügte, schaute Kent Nagano einst aus einem Musikzimmer auf die Surfer und hörte Mozart. „Die deutsche Musiktradition und Komponisten wie Bach, Mozart, Beethoven und Brahms retteten mein Leben“, sagte der berühmte Dirigent gestern in einer Dankesrede im Hamburger Rathaus. Kultursenator Carsten Brosda hatte Nagano das Große Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens verliehen.
Bundesverdienstkreuz: „Kent Nagano steht für Freiheit, Offenheit und Diversität“
In seiner auf Englisch gehaltenen Laudatio lobte Brosda Nagano nicht nur für seine künstlerischen Qualitäten, sondern auch für seine vielen musikpädagogischen Initiativen und die Wahl ungewöhnlicher Orte, die er mit dem Philharmonischen Staatsorchester bespielt hat wie das Planetarium, den Michel oder den Rathausmarkt. „Kent Nagano steht für Freiheit, Offenheit und Diversität“, so der Kultursenator über den Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters.
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Zu der kleinen Feierstunde im Turmzimmer des Rathauses waren auch Naganos 96 Jahre alte Mutter und seine Geschwister aus Kalifornien angereist. In seiner Dankesrede bedankte Nagano sich besonders bei seiner Mutter für die Förderung seiner künstlerischen Entwicklung. Nagano, 1951 in Berkeley/Kalifornien geboren, kam 2000 als künstlerischer Leiter des DSO Berlin nach Deutschland. Seit 2015 ist er in Hamburg künstlerischer Leiter der hiesigen Staatsoper.