Hamburg. Verrücktes Merchandising: Der Museumsshop der Hamburger Kunsthalle hat alles parat – Nudeln, Magnete, aber auch Kreideseife von Rügen.
Eine gute Ausstellung zu kuratieren, ist eine Sache. Dazu auch noch ein originelles Merchandising auf die Beine zu stellen, ist ebenso herausfordernd. Der Kunsthalle ist beides geglückt: Sowohl die Caspar-David-Friedrich-Schau lohnt den Besuch (schon mehr als 100.000 Menschen wollten den Romantik-Maler sehen), und auch der Museumsshop der Freunde der Kunsthalle hat dazu passende Accessoires ausgewählt, die nicht nur schön oder witzig sind, sondern vielfach auch einen Nutzen haben und nachhaltig produziert werden. Hier eine ganz persönliche Favoritenliste.
Caspar David Friedrich (1774–1840) war begeisterter Spaziergänger und Wanderer. Wer auf seinen Spuren wandeln will, braucht natürlich unbedingt auch motivisch passende Socken. Das Modell „Wanderer über dem Nebelmeer“ gibt es in verschiedenen Größen für 12,95 Euro. Passend für jedes Wetter, aber speziell das Hamburger: Der extra für die Kunsthalle aus recycelten PET-Flaschen hergestellte blaugraue Regenponcho mit der Rückenaufschrift „Nebelmeer?“ (39,90 Euro).
Die originellsten Accessoires zur Caspar-David-Friedrich-Ausstellung
Schnell einen Gedanken oder einen Kontakt notieren oder, so wie Friedrich, eine Skizze anfertigen – das geht sehr stilvoll mit den schönen Notizbüchern. Die 64 Seiten sind unliniert und aus festem Papier im DIN-A5-Format. Vorne zieren verschiedene Bilder des Malers das Heft, zum Beispiel „Kreidefelsen auf Rügen“ (3,90 Euro).
Das Gemälde „Der Mönch am Meer“ (1808–1910) tröstete den Kronprinzen Friedrich, als der, 15-jährig, seine Mutter verlor und daraufhin das Bild kaufen wollte. Heinrich von Kleist fühlte sich von dem Bild des Verlorenen in seiner eigenen Verlorenheit erkannt; später beging der Schriftsteller Selbstmord. Im Museumsshop gibt es einen 73,5 mal 47,5 cm großen Kunstdruck für 38 Euro zu kaufen – für den Selbsttest zu Hause. Was macht das Gemälde mit einem? Wühlt es auf, inspiriert es, schafft es gar eine andere Wirklichkeit?
Hätte es diese Nudeln doch bloß schon zu Friedrichs Lebzeiten gegeben! Im Dresdner Künstlerhaushalt war das Geld stets knapp, sodass seine Gattin Christiane Caroline Bommer froh sein konnte, wenn ihr Schwager ein paar eingelegte Heringe oder, zur Abwechslung, mal Gänse schickte. 250 Gramm der lustigen „Wanderer“-Pasta kosten 5,50 Euro.
Wo wir schon bei der Kulinarik sind: Das Magnet-Modell „Eismeer“ (ca. 3 Euro) darf an keinem Kühlschrank fehlen! Sehr schick sind auch die farbenfrohen, modernen Interpretationen der beiden Ikonen „Eismeer“ und „Wanderer über dem Nebelmeer“. Diese sind auch als Kunstdruck-Postkarten erhältlich.
An Florian Illies‘ wunderbarem Buch „Zauber der Stille“ kommt man nicht vorbei; es ist natürlich im Museumsshop zu erwerben. Wer sich auf die Schnelle einen Kurzüberblick über Caspar David Friedrichs Leben und Wirken verschaffen will, dem sei die Comic-Biografie „Allein“ von Willi Blöß empfohlen (3 Euro). Auf 32 Seiten werden die Hoch- und Tiefpunkte erzählt und farbig illustriert. Das Büchlein im DIN-A6-Format ist übrigens auch für Kinder gut geeignet, um ins Ausstellungsthema einzuführen.
Ein stilvolles Must-have für jeden Friedrich-Fan sind die schwarz-silbernen Ohrringe mit der Silhouette der Kunsthallen-Ikone, dem „Wanderer über dem Nebelmeer“. Das Museum hat die Schmuckstücke eigens für sich in New York anfertigen lassen. Damit wertet man nicht nur das Outfit auf, sondern wird garantiert auch häufig darauf angesprochen.
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Auf Partys lässt sich dann ganz nebenbei mit der Info glänzen, dass dorthin, wo die Ohrringe hergestellt wurden, der „Wanderer“ ab Februar 2025 ausgeliehen wird, nämlich ans Museum of Metropolitan Art. Die Ohrringe sind auf 100 Stück limitiert und ausschließlich im Museumsshop erhältlich (massives Messing, galvanisiert mit anlaufgeschütztem Silberfinish, Giclée-Druck, hypoallergen, 2,5 Zentimeter hoch, 2 Zentimeter breit, 49,90 Euro).
Vielleicht auf den ersten Blick etwas abwegig, dass es in der Kunsthalle Seife à la Friedrich gibt. Doch wenn man weiß, dass der Vater des Künstlers Seifensieder war und seine Werkstatt über der Greifswalder Wohnung lag, Friedrich also mit dem Duft verschiedener Seifenaromen aufwuchs, liegt es doch nahe. Die Delila-Kreideseife mit Kiefer-Minzduft (Stück 7,90 Euro) wird aus Rügener Heilkreide in einer kleinen Hamburger Manufaktur hergestellt, bringt also den Duft der Ostseelandschaften ins heimische Bad.